Jahresrückblick 2018: Wetter
Andau, Neusiedl am See und Güssing führen die „Hitliste der Wetterstationen“ im Burgenland an. 127 Sommertage wurden in Andau gezählt - Schlusslicht ist Bernstein mit vergleichsweise bescheidenen 55 Sommertagen. Als „Sommertage“ bezeichnen Meteorologen Tage mit Temperaturen von mehr als 25 Grad. Auf die heißen Tage folgten insgesamt 35 Tropennächte - das Thermometer fiel nicht unter 20 Grad. Laut ORF-Wetterredaktion traten die Tropennächte gehäuft in der Zeit vom 29. Juli bis 3. August auf.
„Hitliste" der Wetterstationen: Sommertage 2018
Andau | 118 | 127 |
Neusiedl am See | 117 | 117 |
Güssing | 215 | 115 |
Bruckneudorf | 166 | 115 |
Lutzmannsburg | 201 | 112 |
Kleinzicken | 265 | 112 |
Eisenstadt | 184 | 110 |
Podersdorf | 116 | 108 |
Mattersburg | 284 | 106 |
Rechnitz | 308 | 94 |
Kroisegg | 444 | 91 |
Bad Tatzmannsdorf | 347 | 91 |
Wörterberg | 404 | 89 |
Neudorf-Landsee | 429 | 68 |
Bernstein | 631 | 55 |
Wadsak: Es wird heißer, daran führt kein Weg vorbei
Der Sommer 2018 wird jedenfalls als drittheißester in die 250-jährige Messgeschichte eingehen - Zufall oder doch ein deutliches Anzeichen für den Klimawandel? Marcus Wadsak aus der ORF-Wetterredaktion sagte dazu als Live-Studio-Gast in „Burgenland heute“ am 18.9.2018: „Es ist beides. Wir haben heuer einen Sommer erlebt, der außergewöhnlich ist, das alleine ist Wetter. Aber wir haben das gleiche auch schon 2015, 2017 erlebt - also die Häufigkeit, in der so ungewöhnliche Sommer auftreten, die steigt und steigt, und das ist der Klimawandel, das ist die globale Erwärmung, die auch im Burgenland zu spüren ist. Es wird wärmer und es wird heißer, daran führt kein Weg vorbei. Das heißt nicht, dass der nächste Sommer automatisch auch so verlaufen wird. Aber solche Sommer werden jetzt öfter auf uns zukommen, das wird bald einmal das neue ‚Normal‘ sein.“
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Wetter oder Klimawandel?
Marcus Wadsak im Gespräch mit Hannes Auer am 18.9.2018 in „Burgenland heute“ über das Wetter und den Klimawandel.
Zu spüren bekam das Burgenland auch die Schattenseiten dieses Sommers: Gewitter, Hagel, Sturmböen - die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun - mehr dazu in Rund 60 Einsätze nach heftigen Unwettern, Überschwemmungen in Großwarasdorf und Unzählige Feuerwehreinsätze wegen Unwetter.
Landwirte als unmittelbar Betroffene
Die Wetterkapriolen - und der damit verbundene Klimawandel - stellen aber auch die Landwirte vor Herausforderungen: Die Erntesaison begann heuer sehr früh. Mitte Juni rückten die Mähdrescher aus um die Wintergerste einzuholen. Der Arbeitsplatz der Landwirte ist die Natur - daher sind sie unmittelbar Betroffene - mehr dazu in Unwetter: Schwere Schäden in Weingärten. Einer, der die Probleme der burgenländischen Bauern sehr genau kennt, ist Wolf Reheis von der Pflanzenabteilung der Landwirtschaftskammer Burgenland.
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Herausforderung für Landwirte
Sonja Varga-Herbst spricht mit Wolf Reheis über die Herausforderungen, die das Wetter und der Klimawandel für die Landwirte mit sich bringen.
Die sommerlichen Temperaturen begleiteten uns 2018 bis weit in den Herbst hinein: Im Südburgenland fiel um 15 bis 40 Prozent weniger Regen als in den vergangenen Jahren. Selbst zu Martini - am 11. November - kletterten die Temperaturen mancherorts auf bis zu 17 Grad.
Erster Schnee und erster Eiswein
Der Wetterumschwung erfolgte dann abrupt: Am 18. November fiel im Burgenland der erste Schnee der Saison. Und mittlerweile ist auch der erste Eiswein 2018 im Fass: In den Morgenstunden des 29. November nutzten einige Winzer die Minusgrade um die gefrorenen Trauben zu ernten - mehr dazu in Erste Eisweine schon im Keller. Die müssen zur Lese und bei der Kelterung bei mindestens minus sieben Grad Celsius gefroren sein.