Georg Tischler: Karriereende nach 26 Jahren

Georg Tischler war 26 Jahre lang Spitzensportler. Nach unzähligen Medaillen, Auszeichnungen, Weltrekorden und einer Goldenen bei den Paralympics nimmt er Abschied vom Kugelstoßen und Speerwerfen.

Sein halbes Leben lang hat Georg Tischler Leistungssport betrieben. Sein Motto: „Eine Kugel aus Eisen, ein Wille aus Stahl.“ Nach einem Mopedunfall im Alter von sechzehn Jahren hat er einige Jahre gebraucht, um zum Sport zu finden, von diesem Zeitpunkt an, hat ihn der Spitzensport aber voll gepackt.

Georg Tischler

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„Nach meinem Unfall hat es einige Zeit gedauert, bis ich mich in meinem neuen Leben und meinem neuen Körper akzeptieren konnte. Ich habe Herausforderungen gesucht und bin dann zum Behindertensport gekommen. Es hat mir gefallen, mich zu schinden, mich zu fordern und mich dadurch auch zu fühlen“, so Tischler.

Vorzeigesportler trainierte jeden Tag

Georg Tischler ist ein Vorzeigesportler, täglich drei Stunden zu trainieren war für ihn nichts Außergewöhnliches. In seinem Trainingsraum zuhause in Gols (Bezirk Neusiedl am See) hat er sich stundenlang auf seine Wettkämpfe vorbereitet. Das hat jetzt ein Ende, denn Georg Tischler beendet seine Profikarriere.

„Ich möchte meiner Gesundheit nicht mehr schaden. Weil aufgrund einer Reglementänderung das Kugelstoßen nicht mehr im Programm dabei ist, wollte ich nicht mehr auf das Speerwerfen umsatteln. Der Sperrwurf ist eine andere Technik, das Gerät ist leichter, und dadurch ist auch die Verletzungsgefahr höher“, erklärt Tischler.

Dankbar für die Unterstützung

Sein persönliches Karrierehighlight war die Goldmedaille im Kugelstoßen bei den Paralympics vor 14 Jahren in Griechenland. „Die Vorbereitung 2004 war sehr intensiv. Alles, was wir 1.000 Mal geübt, probiert und mental durchgespielt haben, ist in Athen aufgegangen. Es war ein Wahnsinn“, so Tischler.

Georg Tischler Abschied

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„Er war ein treuer Begleiter“ - Der Wettkampfstuhl von Georg Tischler

Auch sein Wettkampfstuhl wird jetzt in Rente geschickt. Tischler ist seinen langjährigen Unterstützern sehr dankbar. „Das ist ja ein Wahnsinn - die ganze Familie, die Gemeinde Gols, die Unterstützer, der burgenländische Behindertensportverein - das ist alles nicht selbstverständlich“, so Tischler. Nach der Spitzensportkarriere hat Georg Tischler jetzt mehr Zeit für seine Familie. Die Trophäen- und Medaillensammlung bleibt als Erinnerung an die großen Momente in seiner sportlichen Karriere.

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