Land zeichnet Literatin und Künstlerin aus

Am Donnerstagabend sind im Projektraum in Eisenstadt zwei Preise des Landes vergeben worden - der Literaturpreis und der Förderpreis für bildende Künste. Sanja Abramovic und Michaela Putz sind die Preisträgerinnen.

Der Literaturpreis wurde Sanja Abramovic aus Eisenstadt zuerkannt. Die Autorin hat mit ihrem Prosatext „False-Memory-Syndrome“ die Jury überzeugt. Darin thematisiert sie, wie trügerisch Erinnerungen sein können. Ihre Erzählung nimmt am Krankenbett der Mutter ihren Ausgang, ein Ort und eine Situation, die Erinnerungen weckt.

Jury: Keine Instant-Literatur

Abramovic wurde 1982 in Karlovac (Kroatien) geboren. Im Alter von neun Jahren kam sie nach Österreich. Sie lebt in Eisenstadt und unterrichtet Deutsch und Kroatisch an einem Gymnasium. Die literarische Sprache der Autorin ist ausschließlich Deutsch. Juryvorsitzender Jakob Perschy schrieb über den Text: „’False-Memory-Syndrome’ ist kein Text für eine einmalige rasche Lesekonsumation, keine Instant-Literatur. Man wird eigene Erinnerungen wecken oder wecken müssen, während man liest.“

Petra Werkovits (Projektleiterin „Burgenland liest“) Michaela Putz (Bildende Kunst Siegerin) Sanja Abramovic (Literatur Siegerin) Claudia Priber (Vorständein Abteilung Kultur Land)

ORF/Michaela Frühstück

Petra Werkovits („Burgenland liest“), Michaela Putz, Sanja Abramovic, Claudia Priber (Abteilung Kultur Land)

Fettspuren auf dem Display

Im Bereich der bildenden Kunst wurde Michaela Putz aus Markt Allhau mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Ihre Arbeiten setzen Wischbewegungen in Szene, die auf Smartphones gemacht werden. Die Fettspuren, die Finger auf dem Display hinterlassen, stellt sie mittels eines photographischen Verfahrens in den Mittelpunkt. Thema der Ausschreibung war „Schriftbilder“, passend zum Kulturjahr „Burgenland liest“.

„In einer Reihe mit Größen der Kunstgeschichte“

Sabine Kritsch-Schmall schrieb in der Jurybegründung „Mit ihren ‚Fotogrammen‘, die in der Dunkelkammer entstehen, steht sie in einer Reihe mit Größen der Kunstgeschichte wie Lászlo Moholy-Nagy, der am legendären Bauhaus unterrichtete, oder mit Man Ray, einem wichtigen Vertreter des Dadaismus und Surrealismus. Gedanklich betrachtet aber steht sie nicht im vergangenen Jahrhundert, sondern unmittelbar am Puls der Zeit.“ Michaela Putz ist Jahrgang 1984, sie hat an der Universität für Angewandte Kunst in Wien studiert.

Beide Preise sind mit jeweils 3.500 Euro dotiert. Die Jury hatte insgesamt 29 Einreichungen zu begutachten.