Frauenberatung: Kürzungen Thema bei Fest

Der Verein „Frauen für Frauen Burgenland“ feiert sein 30-jähriges Bestehen. Thema beim offiziellen Festakt: Die Budgetkürzungen des Bundes und die aktuellen Zahlen zur Gewalt gegen Frauen in Österreich.

Es gibt nach wie vor viel zu tun - darüber ist man sich bei der 30-Jahr-Feier vom Verein „Frauen für Frauen“ einig. Gegründet wurde die burgenlandweit erste Beratungs- und Anlaufstelle für Frauen in Oberwart. Die aktuellen Zahlen zur Gewalt gegen Frauen in Österreich belegen laut Geschäftsführerin Magdalena Freißmuth einen erhöhten Bedarf.

Frauenberatung Oberwart

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Das Motto des Festaktes: „30 Jahre Frauenpower“

Auch die Nachfrage in der Beratung sei groß. In den drei Beratungsstellen in Oberwart, Güssing und Jennersdorf wurden im Jahr 2017 insgesamt 5700 Beratungen durchgeführt. „Die Beratungszahlen steigen, unsere Arbeit wird immer noch gebraucht“, so Freißmuth.

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Der Verein bietet Hilfestellung in beruflichen und familären Notsituationen - dazu gehört auch häusliche Gewalt. „Das ist in allen Bezirken ein ganz großes Thema. Es ist daher sehr wichtig, dass in allen drei Bezirken die Erstkontaktstellen angeboten werden“, so Freißmuth.

Sparkurs des Bundes als Problem

Wie alle autonomen Frauenvereine in Österreich ist auch der Verein „Frauen für Frauen“ vom Sparkurs des Bundes betroffen. Die zuständige Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) will Lücken zumindest teilweise schließen. „Die Frauenberatungsstellen sind zumindest was das Bundesbudget betrifft noch von keinen Kürzungen betroffen. Allerdings gibt es Einiges an Kürzungen anscheinend im AMS-Bereich, über das die Frauenberatungsstellen zum Teil auch finanziert werden. Da werden wir von Seiten des Landes sicher zumindest mit einem gewissen Prozentsatz einspringen“, so Eisenkopf (SPÖ).

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Die Frauenberatungsstelle in Oberwart

Am Ende des Festaktes reagiert Bundesrätin Marianne Hackl (ÖVP) auf die Kritik an der Bundesregierung. 2018 musste auch der Verein „Frauen für Frauen“ die Bundesförderung neu verhandeln. „Die Kürzungen wurden zurückgenommen. Für das Jahr 2019 werden keine Kürzungen vergeben“, so Hackl. Frauen- und Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) konnte aufgrund einer außerordentlichen Nationalratssitzung nicht zum Festakt nach Oberwart kommen.

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