Wie das Burgenland Teil Österreichs wurde

Am 12. November 1918 wurde die Republik „Deutschösterreich“ ausgerufen. Die Demokratie löst die Monarchie ab. Das Burgenland ist noch nicht Teil des neuen Staates. Der Weg zum neunten Bundesland Österreichs dauert noch bis 1921.

Vor dem Parlament in Wien wurde am 12. November 1918 die Republik „Deutschösterreich“ geboren. Schon einen Tag davor rufen Deutschnationale in St. Margarethen die Menschen Westungarns, Deutsche und Kroaten auf, sich Österreich anzuschließen. Doch vorerst war das Burgenland kein Thema für die österreichische Regierung.

100 Jahre Republik: Was zwischen 1918 und 1921 passiert ist

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Nach der Ausrufung der Republik Österreich kamen schicksalshafte Tage auf das Burgenland zu

Die Stimmung in Deutsch-Westungarn zu dieser Zeit war schwierig einzuschätzen. Zu viele verschiedene Regierungen bzw. Ideologien waren sowohl in Österreich, als auch in Ungarn an der Macht. „Das hat alles in Wechselwirkung mitgespielt, wohin sich die Burgenländer in Deutsch-Westungarn orientieren“, sagt Historiker Michael Hess.

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Skurille Kurzzeit-Republik „Heinzenland“

Erst Ende November beanspruchte Österreich den deutschsprachigen Landstreifen für sich. Ungarn war dagegen. In Mattersburg kam es zu einer skurillen Republiksgründung, als am 6.Dezember die sogenannte „Republik Heinzenland“ gegründet wurde. Diese Republik existierte jedoch nur für kurze Zeit - mehr dazu in Burgenland für Anfänger: „Heinzenland“.

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In Mattersburg wurde die Republik Heinzenland gegründet

Bei den Friedensverhandlungen wurde das Burgenland aber 1919 Österreich zugesprochen: „Wenn man es genau nimmt, dann wird das Burgenland im September 1919 Österreich zugesprochen. Die Ungarn bestätigen das 1920“, so Historiker Herbert Brettl. Mit Oktober 1920 erklärte Österreich das Burgenland zum Bundesland. Offiziell wurde das dann im Jahr darauf: „Man hat dann das 1921er-Jahr genommen, weil damals erstmals österreichische Verwaltung und Truppen einmarschiert sind“, so Brettl.

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Kämpfe zwischen Freischärlern und österreichischen Einheiten endeten blutig

Gefechte und Tote

Als österreichische Einheiten im August 1921 ins Land kamen, stellten sich ihnen Freischärlertruppen entgegen. Es gab Gefechte und Tote in Agendorf/Agfalva und Kirchschlag. Die Freischärler gründeten im Oktober einen eigenen „Staat“ mit dem Namen „Lajtabansag“.

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Ödenburg ist nach einer umstrittenen Volksabstimmung an Ungarn gegangen

Die Einigung erfolgte dann auf dem Verhandlungstisch: Das Burgenland blieb bei Österreich, die Freischärler ziehten ab. Ödenburg /Sopron ging nach einer umstrittenen Volksabstimmung an Ungarn.

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