Druckerei Leykam: Betriebsrat droht mit Streik

Die Beschäftigten der Druckerei Leykam in Neudörfl und Müllendorf wollen streiken - sofern es bei Verhandlungen nächste Woche zu keiner Einigung kommen sollte. Hintergrund: Der Zentralbetriebsrat fordert eine - wie es heißt „längst überfällige“ - Gehaltserhöhung.

Die Beschäftigten in Österreichs größter Privatdruckerei Leykam drohen mit Streik. Seit mehr als zwei Jahren gibt es für die 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Neudörfl und Müllendorf - wie für die gesamte Rollenoffset-Drucker-Branche - keinen Kollektivvertrag mehr und damit auch keine Inflationsanpassung der Gehälter. Der Hintergrund: Im September 2016 hat deren Dachverband die Statuten geändert und damit den bestehenden Kollektivvertrag aufgekündigt. Österreichweit sind 900 Mitarbeiter betroffen.

Mitarbeiter von Leykam bei der Arbeit

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Der Betriebsrat droht mit Streik Ende November bzw. Anfang Dezember

Kommenden Dienstag kommt es in Wien nun zu einer Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und der Arbeitgeberseite. Mit dabei auch Franz Prohaska, Zentralbetriebsrat bei Leykam in Neudörfl. „Wenn wir bei dieser Verhandlung am 6.November zu keiner Inflationsabgeltung kommen, werden wir den Streikbeschluss, den wir gefasst haben, umsetzen. Wir haben alles versucht, es wurde nichts gehört, und jetzt ist es vorbei“, so Prohaska.

Österreichweiter Streik angedroht

Gestreikt werden soll in allen Rollen-Offset-Druckereien in Österreich. Die Rede ist von Ende November bzw. Anfang Dezember. Darüber hinaus soll ein Kollektivvertrag für die Branche ausverhandelt werden. „Es gibt keine Anpassungen, weder beim Gehalt, noch beim Lohn. Neue Mitarbeiter werden zu verschlechterten Bedingungen eingestellt. Wir brauchen ein Regelwerk, dem alle Mitarbeiter unterliegen“, so Prohaska.

Automatischer Gabelstapler

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280 Mitarbeiter arbeiten bei Leykam im Burgenland

Auch Gerhard Poppe, Leykam-Vorstand und Mitverhandler auf Arbeitgeberseite spricht sich für einen Kollektiv-Vertrag aus. „Dieser neue Kollektivvertrag soll sich an die modernen Rahmenbedingungen, die wir heute im Bereich des Arbeitsrechtes haben, anpassen und für beide Seiten entsprechende Vorteile mit sich bringen“, so Poppe.

Ob es für die 900 Rollenoffset-Drucker in Österreich - wie von der Gewerkschaft gefordert - auch mehr Geld gibt, will Poppe nicht kommentieren. Kommt es zu keiner Lohnerhöhung, soll gestreikt werden. Für Leykam-Chef Gerhard Poppe geht es in der Verhandlung am Dienstag vorrangig um den neuen Kollektivvertrag.

Link:

Druckerei Leykam jetzt Teil eines Großkonzerns (burgenland.ORF.at; 25.01.2017)