Letzter Abschied wird individuell geplant
Immer mehr Menschen bestimmen schon zu Lebzeiten, wie ihr Begräbnis von statten gehen soll, sagte der Innungsmeister der burgenländischen Bestatter, Franz Nechansky. Alles kann bis ins kleinste Detail festgelegt werden. Der Bestatter sei längst nicht mehr nur Sargverkäufer sondern Dienstleister, so Nechansky. „Das geht soweit, dass die Menschen sich die Musikstücke, die gespielt werden, aussuchen“, erläuterte der Landesinnungsmeister. Auch die Finanzierung des Begräbnisses werde im Voraus geklärt.
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Nechansky erzählte zum Beispiel von einem Begräbnis in aller Stille, an dem nur die Lebensgefährtin sowie die Kinder teilnahmen und ein Nachrufredner über das Leben des Verstorbenen reflektierte. In einem anderen Fall ließ sich der Verstorbene in einem Pferdestall aufbahren, wo auch die Trauerfeier stattfand. Anschließend führte der Kondukt mit Pferdekutsche zur Beisetzung in den Friedhof.
15 Prozent der Begräbnisse ohne Kirche
Ein weiterer Trend, den die derzeit 63 burgenländischen Bestatter bemerken: Die Kirche tritt bei Begräbnissen immer öfter in den Hintergrund - vor allem im städtischen Bereich. Nechansky schätzte, dass etwa 15 Prozent der Bestattungen ohne kirchliche Ausrichtung stattfinden. Damit seien die Bestatter als Dienstleister diejenigen, die klarerweise die Wünsche erfüllen sollten.
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Immer mehr Feuerbestattungen
Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Feuerbestattung. Im Vorjahr gab es im Burgenland rund 3.700 Bestattungen, knapp 650 davon waren Feuerbestattungen - Tendenz steigend. Im Burgenland gibt es allerdings kein Krematorium. Für eine Feuerbestattung werden die Verstorben nach Wien, Bad Vöslau oder Graz gebracht, sagt Nechansky. Eine Gewässerbestattung - etwa im Neusiedler See - sei im Burgenland zurzeit nicht gestattet. Eine Alternative biete die Bestattung der Urne in der Donau in Niederösterreich. Weiters gebe es in Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf) einen Parkfriedhof.