EU-Projekt soll Wald vor Bioinvasoren schützen

Nicht-heimische Arten, wie die Spanische Nacktschnecke oder Ragweed, vermehren sich in unseren Breiten rasant, man spricht von Bioinvasoren. Auch der heimische Wald ist davon betroffen. Ein EU-Projekt soll jetzt Abhilfe schaffen.

Es sind nicht-heimische Pflanzenarten, wie der Götterbaum, die Robinie oder die Ölweide, die sich vor allem in burgenländischen Naturschutzgebieten rasch ausbreiten.

Dokumentieren und bekämpfen

Das jetzt präsentierte EU-Projekt soll diese Ausbreitung zunächst dokumentieren und dann Bekämpfungsmaßnahmen vorschlagen, erklärte die zuständige Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ): „Am Ende soll ein ganz konkreter Maßnahmenkatalog herauskommen, wie man solche invasiven Arten entweder bekämpfen, zurückdrängen oder zumindest im Zaum halten kann.“

Mitarbeiter des Naturschutzbundes erheben bis 2020 in zwei Schutzgebieten am Leithaberg und bei Zurndorf die Ausbreitung dieser invasiven Pflanzenarten, so Klaus Michalek, Geschäftsführer des Naturschutzbundes: „Im Seewinkel sind es vor allem die Ölweiden und Robinien und hier im Leithagebirge vornehmlich Götterbaum und Robinie.“

Eisenkopf Pflanzenarten Fischer Esterhazy rechts; Michalek Naturschutzbund links

ORF/Andreas Riedl

Klaus Michalek, Astrid Eisenkopf, Klaus Fischer

Pilz als biologische Bekämpfung aufbereitet

Mit im Boot als Projektpartner sind die Esterhazy Forstbetriebe. Der Leiter der Forstbetriebe, Klaus Fischer, kennt das Problem der fremden Gehölze im Wald. Erste Versuche zur biologischen Bekämpfung gibt es bereits, so Fischer: „Ein Pilz, der natürlich vorkommt, wurde soweit aufbereitet, dass man den dafür einsetzen kann diese Bäume zum Absterben zu bringen.“ Die Leiterbahnen werden durch diesen Pilz verstopft. Dadurch fehlt eine Nährstoffversorgung. Das bringt diesen Baum zum Absterben. Aber nicht nur diesen: Gerade wenn man den Götterbaum hernimmt, gibt es über Wurzelverwachsungen Kommunikation auch über die Saftströme mit anderen Bäumen. Somit bringt eine Beimpfung mehrere Bäume auf einer größeren Fläche zum Absterben und das auch nachhaltig, erklärte Fischer.

Eisenkopf Pflanzenarten

ORF/Andreas Riedl

100.000 Euro werden in das EU-Projekt, das vom Land kofinanziert wird, investiert.