Getreideernte: Bilanz durchwachsen
Noch nie begann die Getreideernte so früh wie heuer. Einen deutlichen Entwicklungsrückstand vom Frühjahr, holten die Kulturen dann im Frühsommer viel zu schnell auf. Die Folgen: Weniger Ertrag bei guter Qualität.
„Wir stellen derzeit einen unterdurchschnittlichen Ertrag fest. Wir werden bei der Getreideart Winterweizen ein Minus von 20 Prozent haben. Ebenso gibt es beim Hartweizen ein Minus von 20 bis 30 Prozent“, sagte der Obmann des Agrarhandel-Landesgremiums Hannes Mosonyi.
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Lösung - Bewässerungssysteme
Schuld daran sind vor allem die Wetterkapriolen des heurigen Jahres. Während es im Norden deutlich zu heiß und zu trocken war, war es im Mittel- und Südburgenland zu feucht. Der Klimawandel stellt für die heimischen Ackerbauern eine zunehmende Herausforderung dar, die auch die Landespolitik beschäftigt.
„Wenn wir Lebensmittel wollen, die im Burgenland produziert werden - regional und gesund - somit auch umweltfreundlich, weil keine Anlieferung notwendig ist, müssen wir vermehrt auf Bewässerungssysteme zurückgreifen“, so Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ).
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Klimawandel: Neue Kulturen testen
Seitens des Landes möchte man die Förderung von Bewässerungssystemen künftig stärker forcieren. Auch durch eine verstärkte Konzentration auf die Winterkulturen könnte man den Klimawandel vorübergehend sozusagen austricksen. Ein wichtiger Punkt ist aber auch die Erforschung von neuen Anbaukulturen, wie sie etwa bei Donnerskirchen am Biolandgut Esterhazy betrieben wird.
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„Wir haben daher Projektpartner mit ins Boot geholt - allen voran das Forschungsinstitut für biologischen Landbau - und betreiben gemeinsam, unter wissenschaftlicher Begleitung, verschiedenste Versuchsanlagen. Wenn wir in diesen Versuchsanlagen die Tauglichkeit von Sorten feststellen, dann beginnen wir diese auch im größeren Stil anzubauen und im Echtbetrieb zu testen“, sagte Direktor Matthias Grün. Mit solchen Projekten möchte man sich für den fortschreitenden Klimawandel rüsten, damit es auch in Zukunft in den Regalen noch Agrarprodukte vom heimischen Bauern zu finden gibt.