Lenzing: Dritte Produktionslinie
Der Ausbau wertet den Standort innerhalb des Konzerns auf. 70 Millionen Euro investierte Lenzing in den Ausbau des Werks in Heiligenkreuz. Ohne öffentliches Geld, wird betont, denn Kapazitätsausweitungen würden derzeit nicht gefördert, sagte Geschäftsführer Bernd Zauner. Der Output der Anlage steigt um rund ein Drittel auf knapp 80.000 Jahrestonnen.
Vor rund 20 Jahren, zu Beginn der Produktion, waren es gerade einmal 10.000 Jahrestonnen. Die Nachfrage nach der textilen Faser Lyocell sei ausgezeichnet, sagte Zauner - und die dritte Produktionslinie funktioniere im Probebetrieb wie geplant. „Wir sind sehr zufrieden. Zum einen haben wir es wirklich geschafft in einer professionellen Art das Projekt innerhalb von zwei Jahren abzuwickeln und die ersten qualitativen Ergebnisse, die jetzt eintrudeln zeigen, dass die Linie eine sehr gute Qualität produziert“, so Zauber.
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Standort Heiligenkreuz: Wichtige Rolle
Lenzing betreibt weitere Lyocellwerke am Stammsitz in Oberösterreich und in den USA, eine Anlage wird derzeit in Thailand geplant. Das Werk in Heiligenkreuz zeichne eine große Flexibilität aus, sagte Bernd Zauner. „Mittlerweile spielt dieser Standort in Heiligenkreuz eine sehr wichtige Rolle. Wir verfolgen bei neuen Anlagen im Moment eher das Konzept von großen Linien, die im Prinzip nur ein bis zwei Standortqualitäten herstellt, während wir hier in Heiligenkreuz sehr flexibel sind: Wir haben drei kleinere Linien, wo wir noch die sogenannten Premiumfasern herstellen können“, so Zauner.
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Eine dieser Spezialfasern besteht aus Zellstoff, der aus dem Recyling von alten Textilien gewonnen wird - eine weltweit einzigartige Innovation aus Heiligenkreuz. Zur umstrittenen Ausweitung der Arbeitszeit sagte Bernd Zauner, diese würde das Werk in Heiligenkreuz kaum betreffen. Falls es notwendig ist, dass Mitarbeiter länger arbeiten, werden Betriebsvereinbarungen abgeschlossen. Das habe bisher immer gut funktioniert, so Zauner.
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Recycling alter Textilien
Der Rohstoff für Lyocell ist Holz. Lenzing kann aber auch Zellstoff beimengen, der aus dem Recycling von alten Textilien gewonnen wird - eine weltweit einzigartige Innovation. „Das ist auch ein Weg, der in der Zukunft absolut gegangen werden muss, weil im Jahr rund 100 Millionen Tonnen Textilfasern verbraucht werden. Hier müssen wir uns Gedanken machen, wie wir auch hier wieder einen großen Teil in die Kreislaufwirtschaft bringen“, sagte Zauner. So können aus alten Fetzen neue Textilien höchster Qualität erzeugt werden.