Anzeigen wegen Schleppern stark gestiegen
Das Burgenland ist mit einem Anteil von 1,93 Prozent an der bundesweiten Gesamtkriminalität nach wie vor das sicherste Bundesland Österreichs. Der deutliche Zuwachs bei den angezeigten Fällen sei vor allem auf den Anstieg bei der Schlepperkriminalität zurückzuführen, sagte der stellvertretende Landespolizeidirektor Werner Fasching. Würde man die Schlepperanzeigen abziehen, gäbe es im Burgenland ein Minus von rund 3,3 Prozent.
Die meisten Anzeigen im Bezirk Neusiedl am See
Brennpunkt war mit mehr als 3.800 Anzeigen nach wie vor der Bezirk Neusiedl am See: Dort wurde ein Drittel aller Straftaten im Burgenland begangen. Dieser Bezirk liege inmitten eines Dreiecks von Wien, Budapest und Bratislava und das wirke sich natürlich aus, so Fasching. Die Täter nützten die Hochleistungsstrecke, sie würden von der Autobahn herunterfahren, dort ihre Delikte begehen und dann wieder verschwinden.
ORF
Was die Zahlen aussagen
Die Statistik beschreibt die Zahl der Anzeigen, nicht der tatsächlich verübten Delikte oder gar Verurteilungen. Wie der Kriminalsoziologe Norbert Leonhardmair gegenüber dem „Kurier“ sagte: „Kriminalstatistiken sagen wenig über Kriminalität aus, sondern belegen, was die Polizei tut.“
Starker Rückgang bei Wohnungseinbrüchen
Aufgrund der erhöhten Polizeipräsenz gab es bei den Wohnungseinbrüchen im Jahr 2015 einen Rückgang von 44,7 Prozent. Bei den Autodiebstählen wurde dagegen ein Plus von mehr als 20 Prozent verzeichnet. Allerdings sei das eine absolute Zahl von 14, relativierte Fasching. Das beunruhige die Polizei nicht wirklich, man habe eine gut aufgestellte Sonderkommission Kfz. Auch bei der Cyberkriminalität und bei den Suchtmitteldelikten gab es im Burgenland einen Anstieg.
Studiogespräch mit Generalmajor Fasching
Der stellvertretende Polizeidirektor Generalmajor Werner Fasching ist zu Gast im Studio, er nimmt Stellung zur Kriminalitätsstatistik 2015.
Die Asylwerber spielten in der Kriminalitätsstatistik 2015 laut Polizei keine signifikante Rolle. Die Aufklärungsquote lag im Jahr 2015 bei rund 46 Prozent und blieb im Vergleich zum Vorjahr etwa gleich. Dabei gab es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Im Südburgenland wurden rund ein Fünftel mehr Fälle gelöst als im Norden.
Link:
- Weniger angezeigte Straftaten im Vorjahr (news.ORF.at)