Ärztemangel: Lösungen gesucht

Was tun gegen den Ärztemangel? Ohne 40 bis 50 zusätzliche Spitalsärzte werde es nicht gehen, meint der Sprecher der Primare in der Ärztekammer. Die KRAGES setzt die Zahl deutlich niedriger an und baut auf neue Strukturen.

Statt 60 Stunden in der Woche dürfen Spitalsärzte nur mehr 48 Stunden arbeiten. Bei gleicher Anzahl von Ärzten führe das zu Einschränkungen in der medizinischen Versorgung, sagte der Sprecher der Primarärzte Mathias Resinger - mehr dazu in Primarärzte schlagen Alarm. Die Wartezeiten für nicht-akute Operationen würden länger. Probleme gebe es auch in den Fachambulanzen.

Mathias Resinger

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Primararzt Mathias Resinger

Resinger: Brauchen mehr Ärzte

Dass Gesundheitslandesrat Peter Rezar (SPÖ) ihm Panikmache vorwerfe, könne er überhaupt nicht nachvollziehen. Die Ärzte verhandeln derzeit auch um höhere Gehälter, doch das sei nicht das Hauptproblem, so Resinger. Es sollte jedem klar sein, dass Ärzte entsprechend bezahlt werden sollen und dass Ärzte im Angestelltenverhältnis derzeit schlecht bezahlt würden, wisse man, aber das habe mit der Problematik des Ärztemangels nichts zu tun. Das Burgenland brauche 40 bis 50 zusätzliche Ärzte, so Resinger.

Rene Schnedl

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KRAGES-Geschäftsführer Rene Schnedl

KRAGES setzt auf neue Dienstzeitmodelle

Der Geschäftsführer der KRAGES, Rene Schnedl, widerspricht. Die KRAGES suche nach neuen Strukturen, damit könne man das Problem entschärfen. Bei den konstruktiven Gesprächen mit der Ärztekammer, den Gewerkschaften, Betriebsräten und den Trägern denke man auch über neue Strukturen und Dienstzeitmodelle nach. Aus diesen neuen Dienstzeitmodellen könne man kurzfristig mehr OP-Zeiten schöpfen. Die Aussagen Resingers bezeichnete Schnedl als entbehrlich.

FPÖ fordert Krisengipfel

FPÖ-Landesparteiobmann Hans Tschürtz sieht „angesichts der dramatischen Situation dringendsten Handlungsbedarf“. Er fordert die sofortige Einberufung eines Krisengipfels zum burgenländischen Gesundheitswesen, an dem neben Rezar auch Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), die Klubobleute und die Gesundheitssprecher im Landtag teilnehmen sollen.