FPÖ-Grabenkämpfe: Tschürtz stellt Vertrauensfrage

In Kobersdorf beginnt am Dienstagabend eine Krisensitzung der FPÖ Burgenland. Obmann Johann Tschürtz wird dabei die Vertrauensfrage stellen. Tschürtz war am Parteitag am Sonntag von nur 71 Prozent der Delegierten als Obmann bestätigt worden.

Ein Rücktritt ist nicht ausgeschlossen. Johann Tschürtz musste als FPÖ-Obmann schon eine ganze Reihe von Krisen meistern. Jänner 2005: Johann Tschürtz wird nach mit 92 Prozent erstmals zum Landesparteiobmann der FPÖ gewählt. Nur drei Monate später eine erste echte Krise: das BZÖ spaltet sich ab. Fast alle Blauen im Burgenland bleiben der FPÖ treu.

Viele Krisen zu meistern

Trotzdem wird die FPÖ bei der Landtagswahl im Herbst 2005 abgestraft. Sie verliert fast sieben Prozentpunkte, ein historisches Minus. Ein Jahr später, im Dezember 2006, die nächste Krise: Manfred Kölly, Klubobmann der FÖ, wird aus der Partei ausgeschlossen. Er hatte einen Geheimpakt mit der SPÖ abgeschlossen.

Nur drei Monate später probt das blaue Urgestein Wolfgang Rauter den Aufstand gegen Tschürtz. Er zieht dann aber im letzten Moment zurück und tritt doch nicht gegen Tschürtz an. Rauter und Kölly gründen die Liste Burgenland, eine Spaltung des Dritten Lagers, die der FPÖ bis heute zu schaffen macht. Bei der Landtagswahl 2010 legt die FPÖ unter Johann Tschürtz zwar zu, bleibt aber doch hinter den Erwartungen.