Diagonale: Regisseurin aus Oberwart

Regisseurin Kristina Schranz hat beim Filmfestival Diagonale in Graz den Preis für den „Besten Kurzdokumentarfilm“ gewonnen. Mit „Spielfeld 2016“ blickt die 25-jährige Oberwarterin an die Grenze und das nach der Flüchtlingswelle.

Diagonale-Preis Kristina Schranz Diagonale Dokumentarfilm Spielfeld

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Kristina Schranz aus Oberwart

Die vergangenen Wochen waren für Kristina Schranz besonders aufregend. Anfang April hat sie beim Filmfestival Diagonale in Graz den Preis für den besten Kurzdokumentarfilm gewonnen - mehr zu den Preisträgerinnen und Preisträgern in Große Diagonale-Preise wurden verliehen.

In der preisgekrönten Kurzdokumentation erzählt die 25-jährige Oberwarterin mit ihrem Filmteam vom Alltag an der Grenze nach der großen Flüchtlingswelle. „Mir war es wichtig einen unaufgeregten Film zu machen, gerade in der jetzigen Zeit, dass man einen Gegenentwurf entwirft und auch zeigt, wie das Leben dort ist und sich auch selbst fragt, wie man zur Flüchtlingsthematik steht, und zu dem, was in Europa gerade passiert“, so die Regisseurin.

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Der Film im Oberwarter Kino

Mehrschichtig aber unaufgeregt

Kristina Schranz drehte den knapp 30 Minuten langen Dokumentarfilm mit ihren Kollegen von der Filmhochschule in München. Als Regisseuren wollte sie einen mehrschichtigen Film produzieren und so erzählen drei Menschen über ihr Leben an der Grenze: „Die Personen, die ich kennengelernt habe waren alle sehr offen. Ich habe versucht ihnen viel zuzuhören. Ich finde das ist eigentlich das schönste in der Recherchearbeit, mit Menschen zu sprechen, deren Erfahrungen und Meinungen zu hören - einfach nur Mal zuzuhören ohne zu verurteilen.“

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Kristina Schranz mit ihrer Familie

Zurückhaltende Erzählweise überzeugte Jury

Diese Herangehensweise unterstützte auch ihre Kamerafrau Caroline Spreitzenbart: „Uns war es wichtig, dass es keine klassische Doku wird, sondern, dass es schon so eine Art Beobachterperspektive ist: Wir gehen einen Schritt zurück, machen das Bild weiter auf, filmen, bis auf die erste Einstellung, alles statisch, damit man merkt, an diesem Ort ist irgendetwas komisch, irgendwas ist da los. Damit der Zuschauer so wirklich in die Beobachterperspektive reinkommt.“

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Die goldene Muskatnuss geht an ...

Die zurückhaltende Erzählweise von „Spielfeld 2016“ überzeugte auch die Jury der 20. Diagonale in Graz. Damit kam eine vergoldete Muskatnuss nach Oberwart.

Bisheriger Werdegang

Kristina Schranz, geboren 1991 in Oberwart, studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien. Danach machte sie eine Sprecherausbildung und arbeitete als Redakteurin und Moderatorin. Seit 2014 studiert sie Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film in München.

(Sendungshinweis: „Burgenland heute“, 16.4.2017)

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