Freddy Quinn: Purbacherin erinnert sich

Er ist der Inbegriff des Seemannes - und er feiert seinen 85. Geburtstag: Freddy Quinn. Einer seiner größten Fans ist wohl Ella Aschenbrenner aus Purbach. Ihre Schwester war als Zirkusdirektorin nämlich Freddy Quinns Chefin.

Freddy Quinn war als junger Bursche gut mit Ella Aschenbrenner bekannt. Die heute 91-Jährige Purbacherin war die Schwester seiner „Chefin“ in einem kleinen Wanderzirkus, der zum Sprungbrett seiner Karriere werden sollte.

Freddy Quinn im Zirkus

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Der Wanderzirkus machte auch im Burgenland Station

Freddy Quinn im Zirkus

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Die Familie

„Es war die wichtigste Lehre meines Lebens. Ich musst auf- und abbauen, ich musste die Anker schlagen, ich musste den Traktor fahren“, sagte Freddy Quinn einmal in einem Interview über seine Zeit im Zirkus. Eine Tagesgage von 30 Schilling, freie Kost und Logis - dafür hat Freddy Quinn im Zirkusorchester Saxophon gespielt, überall mit angepackt und Seiltanzen gelernt.

Mit Wanderzirkus unterwegs

Die Zirkusdirektorin Paula Elkins hatte sich als junge Frau in einen Trapezkünstler verliebt und mit ihm einen kleinen Zirkus gegründet. Mit diesem reiste sie durch halb Europa. Als jungen Mann verschlug es eben den später berühmten Freddy Quinn in diese Manege.

Freddy Quinn im Zirkus

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Freddy Quinn hatte eine gute Beziehung zur Zirkusfamilie

Freddy Quinn im Zirkus

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Als Artist war Freddy „sehr talentiert“, erinnert sich Ella Aschenbrenner

„Es gab nur Zirkus, Zirkus, Zirkus“

Auch Ella Aschenbrenner war damals viel mit der Truppe unterwegs - „es war eine sehr schöne Zeit“, erinnert sie sich heute an die Nachkriegsjahre und an den jugendlichen Ausreißer Freddy. „Er ist aus der Schule ausgerissen, es hat ihn nicht mehr interessiert. Es gab für ihn nur Zirkus, Zirkus, Zirkus.“

Sendungshinweis

„Guten Morgen, Burgenland“, 27.9.2016

Station im Burgenland

Und mit dem kleinen Wanderzirkus machte Freddy Quinn auch eine zweiwöchige Station im Burgenland - und verliebte sich in die hiesige Küche. Sein Spitzname war „Mister Nachtmahl“. „Am liebsten hat er Bohnenstrudel und Apfelstrudel gegessen“, erinnert sich Ella Aschenbrenner. „Er war so talentiert. Der hat das so schnell gelernt. Er hat nur einmal zugeschaut und hat es schon gekonnt.“

Freddy Quinn im Zirkus

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Der Zirkus sei „wie eine kleine Familie“ gewesen

„Ich tät ihm ein Busserl geben“

Dann sei er hinausgegangen in die Welt, sagt die Purbacherin. „Er hat die schönsten Lieder gesungen und war weltbekannt.“ Zum 85er wünscht sie ihm „dass er glücklich bleiben soll und nur das Beste auf der Welt“. Die 91-Jährige hat „ihren“ Freddy ganz besonders ins Herz geschlossen. „Er hat zur richtigen Zeit das Richtige gemacht. Ich verehre und schätze diesen Mann. Wenn er jetzt da wäre, tät ich ihm ein Busserl geben“, sagt Ella Aschenbrenner.