Reformierte Kirche im Burgenland

In zwei Jahren feiert die Evangelische Kirche weltweit das Jubiläum 500 Jahre Reformation. Die Vorbereitungen dafür haben längst begonnen. Eine Besonderheit: In Oberwart steht das älsteste protestantische Gotteshaus Österreichs.

Im Burgenland gibt es derzeit knapp 33.000 Mitglieder der evangelisch-lutherischen Kirche, Evangelisch AB, in 29 Gemeinden. Eine Besonderheit ist die reformierte Kirchengemeinde in Oberwart. Sie ist die älteste protestantische Gemeinde in ganz Österreich. In einem bis heute ungarisch geprägten Teil von Oberwart, liegt dieses Gebäude-Ensemble. Das einzige protestantische Gotteshaus Österreichs, das bereits vor dem Toleranzpatent errichtet wurde.

Die reformierte Kirche im Burgenland

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Die evangelische Kirche HB und das Arkadenhaus in Oberwart

Die Bauzeit dauerte vom Jahr 1770 bis zum Jahr 1772. Dabei entstand auch das Arkadenhaus, in dem die Reformierte Kirchengemeinde, Evangelisch HB, heute ihren Sitz hat. Mit rund 1.200 Mitgliedern ist diese Religionsgemeinschaft heute eine Minderheit in der südburgenländischen Bezirkshauptstadt. Noch Ende des 17. Jahrhunderts waren die Reformierten in Oberwart die weitaus größte Glaubensgruppe.

Unterschiede werden immer weniger

Die Unterschiede zwischen den Glaubensrichtungen seien heute nicht mehr so groß. Es würde Unterschiede in den Kirchenräumen geben, die seien leerer. Man habe keine bildlichen Gottesdarstellungen. Man habe eine einfachere Liturgie und ein bisschen ein anderes Abendmahlverständnis. Aber sonst gebe es heute kaum Unterschiede, sagte Gerti Rohrmoser, Vorsitzende des Frauenforums HB.

Die reformierte Kirche im Burgenland

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Der Innenraum der Kirche ist schlicht gehalten

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 3.10.2015

Weltweit gibt es etwa 80 Millionen Reformierte, in Europa, Südafrika, Amerika und Asien. In Österreich sind es nur 14.500 gegenüber mehr als 300.000 Evangelischen lutherischen Bekenntnisses. Gerade für die Frauenarbeit sei die reformierte Kirche ganz wichtig gewesen. Im Jahr 1980 sei der Bischof dagegen gewesen, dass die evangelischen Frauen die vollkommene Gleichstellung in der Kirche erreichen.

Mit den Stimmen der reformierten Kirche habe das aber durchgesetzt werden können. Seither seien die Frauen den Männern in der Kirche gleichgestellt, sagte die Vorsitzende der evangelischen Frauen, Susanna Hackl.

Jahr 2015 im Zeichen der Bildung

Im Vorfeld des Reformationsjubiläums im Jahr 2017, steht das Jahr 2015 im Zeichen der Bildung. Ein Anlass für die evangelischen Frauen des Burgenlandes, sich die Vielfalt evangelischen Glaubens in Erinnerung zu rufen. Das Jubiläum im Jahr 2017 solle nicht nur ein geschichtlicher Rückblick werden. Man müsse sich vor allem Fragen, was man heute aus dem was damals vor 500 Jahren passiert ist in die Gegenwart ableiten könne und in seinem Leben und Glauben umsetzen könne, sagte Pfarrerin Irmgard Langer.