Eva & Helena Nyikos: Tennis mal zwei

Schule und Sport unter einen Hut zu bringen ist in Österreich nicht einfach, in den USA schon. Davon konnten sich die Tennis spielenden Schwestern Helena und Eva Nyikos aus Neusiedl am See im vergangenen Schuljahr überzeugen.

Es gibt nicht allzuviele Einrichtungen in Österreich, die es möglich machen, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen. In den USA ist das Schul- beziehungsweise das Universitäts-System dagegen eng mit dem Sport verknüpft. Helena und Eva Nyikos machten sich im abgelaufenen Schuljahr diese Tatsache zunutze.

Am College in Charleston

Helena Nyikos ist 19 Jahre alt, sie erhielt ein Stipendium am renommierten College of Charleston in South Carolina. Es sei eine tolle Erfahrung gewesen, sagt sie. „Als ich mir die Schule ausgesucht und gehört haben, dass sie mir auch ein Stipendium anbieten, war das natürlich ein Wahnsinn“, so die junge Sportlerin.

Mit dem College-Team nahm sie an den Meisterschaften teil und war daher viel unterwegs. „Es ist natürlich schon schwer, Tennis und die akademische Laufbahn unter einen Hut zu bekommen, aber der Sport spielt drüben einfach eine extrem große Rolle und das merk man einfach.“

Training im Team

Die Trainings laufen in den USA ganz anders ab als in Österreich - so setzt man dort statt auf Einzeltrainings und Trainerstunden auf gemeinsame Einheiten. „Man wächst zusammen mit dem Team, mit sieben anderen Mädchen. Das ist eine tolle Erfahrung“, schwärmt die 19-Jährige.

Mit 16 in die Tennis-Akademie in Florida

Eva Nyikos, ihre jüngere Schwester, ist 16 Jahre alt. Sie bekam die Möglichkeit, in einer Tennis-Akademie zu trainieren und in Florida eine Highschool zu besuchen. „Die ersten zwei Wochen waren schon eine extreme Umstellung für mich, aber ich habe mich ziemlich schnell eingelebt und dann war das auch kein Problem für mich. Es waren alle sehr hilfsbereit“, sagt Eva Nyikos.

1.000 Plätze besser

Eva nahm an Turnieren teil und verbesserte sich um etwa 1.000 Plätze in der Nachwuchs-Weltrangliste. Mit der Situation kam sie gut zurecht. „Der Aufwand war schon groß, aber die Organisation war sehr gut. Daher habe ich mich stark auf das Tennis fokussieren können. Und der Unterschied war einfach, dass ich nicht viel Stress mit der Schule hatte wie hier in Österreich, wo es oft schwer ist, Schule und Tennis unter einen Hut zu bringen.“

Wieder Schule in Österreich

Nach diesem Jahr muss Eva - nicht zuletzt aus Kostengründen - wieder in Österreich die Schule besuchen. Der Traum, es der älteren Schwester nachzumachen, bleibt. „Es wäre schon ein großer Wunsch, wieder hinüber zu gehen, aber es ist leider nicht möglich. Ich würde gerne, wenn ich die Matura habe, auch mit einem Tennis-Stipendium studieren“, so die 16-Jährige. Und auch wenn sich vorerst die Wege trennen und nur eine in die USA zurückkehrt, bleibt beiden Schwestern aus dem Burgenland die Leidenschaft zum Tennis.