Sender mit Geschichte

Burgenland-Anfänger Thomas May hat es dieses Mal nach Bad Sauerbrunn verschlagen. Er hat nämlich gehört, dass die Unterkunft des ehemaligen Soldatensenders „Belgrad“ in Bad Sauerbrunn gewesen sein soll - und zwar in der Hartigvilla.

Thomas May besuchte die Hartigvilla und holte sich Unterstützung von Historiker Gerald Schlag. „Als Belgrad gefallen ist und der Sender evakuiert werden musste, hat man hier rasch und improvisiert Unterkunft gefunden. Das war im Hersbt 1944. Bis Jänner 1945 hat man von der Hartigvilla aus gesendet“, erklärte Schlag.

Hartigvilla

ORF

Berühmt durch „Lili Marleen“

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 10.07.2014

Berühmt geworden ist der Sender durch das Lied „Lili Marleen“, das jeden Tag um 22.00 Uhr zum Abschluss des Programms ausgestrahlt wurde. „Als 1941 Belgrad von den Deutschen eingenommen wurde, hat man dort einen sehr starken Sender gefunden, aber das Material war alles serbokroatisch. So hat man schnell jemanden nach Wien geschickt, damit der deutsches Material besorgt. Darunter war eben auch eine Schallplatte mit diesem Lied, das kaum in Wien gespielt wurde. Das hat man von Belgrad aus gesandt. Es war so etwas wie eine Kennmelodie und wurde dann sehr populär“, so Schlag.

Hartigvilla

ORF

Historiker Gerald Schlag vor der Hartigvilla

Britische Soldaten durften Lied nicht hören

Der Sender war so stark, dass er von Finnland bis nach Nordafrika zu hören war. Britischen Soldaten war es während des Krieges allerdings verboten das Lied zu hören. „Später wurde das Lied dann auch ins Englische übersetzt und wurde auch in dieser Version populär“, so Schlag.