Die Amerikanerkreuze im Burgenland

Wie spannend es sein kann, das Burgenland näher kennen zu lernen, weiß ORF Burgenland-Redakteur Alex Kofler. Als gebürtiger Südtiroler begibt er sich jeden Donnerstag auf Entdeckungsreise in der Serie „Burgenland für Anfänger“. Dieses Mal begibt er sich auf die Spuren der Amerikaburgenländer.

Gut eineinhalb Jahrhunderte ist es her, als ein Kapitel burgenländischer Geschichte begonnen hat: Die Amerikawanderung. Es dürften etwa 60.000 Burgenländer gewesen sein, die per Schiff nach Übersee gegangen sind, um ein paar Jahre lang Geld zu machen.

Aber viele kamen nicht mehr zurück in ihre Heimat im Armenwinkel der Monarchie. Viel ist aus dieser Zeit nicht mehr geblieben. Wenn man heute in so manchem burgenländischen Dorf genauer hinschaut, kann man noch einige Hinweise finden, die an die Zeit der großen Auswanderung erinnern.

Amerikakreuz

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„Berührendes Zeichen der Heimatverbundenheit“

In vielen Orten gibt es so genannte „Amerikanerkreuze“, die vor Kirchen oder auf Dorfplätzen stehen. Erst beim zweiten Blick entdeckt man, dass die ausgewanderten Ortsbewohner sie damals haben aufstellen lassen, damit man sie zu Hause nicht vergisst. „Fast mit dem ersten ersparten Geld haben sie diese Kreuze erbauen lassen. Im Burgenland gibt es 28 dieser Art. Es ist ein berührendes Zeichen der Heimatverbundenheit“, sagt Historiker Walter Dujmovits.

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Das Amerikanerkreuz in Jabing.

In Jabing erinnert das Kreuz an den gemeinsamen Kirtag, hier und in Amerika. „Das große Picknick, das Anna-Picknick, das es heute noch in New York gibt, stammt daher, weil Jabing einen Anna-Kirtag hatte“, erklärt Dujmovits. (Sendungshinweis: „Burgenland Heute“, 23.1.2014).