Kunst sprengt Grenzen

In der Cselley Mühle in Oslip sind zum 13. Mal europäische Künstlerinnen und Künstler eingezogen. 26 sind es heuer- zehn Tage lang leben und arbeiten sie hier an einem Thema. Heuer geht es um den Fall des Eisernen Vorhangs und die damit verbundene Wende.

Zeiten des Umbruchs beschäftigen den slowakischen Bildhauer Milan Lukac seit Jahren künstlerisch. Die Öffnung des Eisernen Vorghangs und den Fall der Berliner Mauer 1989 hat er bewusst miterlebt.

Kunst in der Cselley Mühle

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Milan Lukac

„Wir gingen damals in der Früh in die Schule, damals war ich schon als Pädagoge tätig. Wir streikten und dann diskutierten wir. Am Abend sahen wir dann alles noch einmal im Fernsehen“, erinnert sich Milan Lukac aus Bratislava.

„Karten wurden neu gemischt“

Seinen persönlichen Erinnerungsschrank öffnet Tobias Hermeling. Er, der einst aus der DDR geflüchtet war, hat Briefe von Freunden und Familie aufgeklebt, die viel über die Zeit der Wende erzählen. „Mein Cousin schreibt, dass seine Eltern alles im Fernseher mitverfolgen und seine Lehrerin ging in den Westen. Aus jedem Brief ging hervor, dass die Karten völlig neu gemischt werden“, so Hermeling aus Neusiedl am See.

Kunst in der Cselley Mühle

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Brief an Tobias Hermeling.

An ihre Kindheitserinnerungen hält sich die 31-jährige polnische Künstlerin Karolina Szymanowska - etwa wie sie den Sozialistischen Realismus erlebte oder den polnischen Politiker Jaruzelski wahrnahm.

Kunst in der Cselley Mühle

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Karolina Szymanowska.

Panzersperren von einst werden bei Dora Zambo aus Sopron weich und zur verbindenden Brücke. Aus Schaumstoff und Baumwolle fertigt sie ihre Raum-Installation.

Kunst in der Cselley Mühle

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Dora Zambo bei der Arbeit.

Durch den Raum und damit auf einer sehr persönlichen Ebene bewegt sich die Tänzerin Janine Schneider. „Ich gehe da weniger vom äußeren ran, vom politischen oder vom geschichtlichen. Sondern ich spüre selbst Mauern auf, die man im Körper hat“, so Schneider aus Berlin.

Kunst in der Cselley Mühle

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Janine Schneider

Sendungshinweis: „Burgenland Heute“, 29.8.2013

Pläne für nächstes Jahr

Fallende Mauern - offene Räume, auch das heurige Kunstsymposion zeichnet sich durch Nachhaltigkeit aus. „Wir planen jetzt schon mit dieser Ausstellung, die hier ist, nächstes Jahr in der Landesausstellung zu beginnen und dann nach Berlin oder Bayreuth zu gehen“, so Mitorganisator Horst Horvath. Bereits diesen Samstag werden die Arbeiten, die bei EU-Art-Network entstanden sind, in der Cselley Mühle Oslip präsentiert.