Positiv Denken: Leichter durchs Leben

Der 13. September ist der Internationale Tag des Positiven Denkens. Es kann unser Leben stark beeinflussen, lässt uns leichter durch den Altag kommen und macht den Umgang mit schwierigen Situationen einfacher.

Man sitzt am Frühstückstisch, die Butter ist zu hart zum Streichen, der Kaffee ist noch nicht fertig, der Striezel ist von gestern. Der Mensch neigt von Grund auf dazu, eine solche Situation eher negativ zu sehen. Denn wir sind so gebaut, dass wir uns negative Nachrichten besser merken als positive, wissen Experten.

Diese Situation anders zu sehen geht aber auch: Kalte Butter auf einem Brot schmeckt herrlich, der Kaffeeduft schürt unsere Vorfreude - und wir haben uns - weil wir den Striezel gestern nicht zusammengegessen haben - ein paar Kalorien erspart.

„Wir haben immer die Wahl“

„Grundsätzlich habe ich immer - jeden Moment - die Wahl, ob ich positiv denke oder negativ. Jeder kennt das Beispiel mit dem Glas, das halbleer oder halbvoll ist. Und so ist das auch mit dem positiven Denken. Sie können sich wirklich jederzeit entscheiden: Was ist jetzt, in dem Moment, positiv“, sagt Vera Patek, Psychologin und Psychotherapeutin in Eisenstadt.

Schneebedeckte Baustellenlampe als Smiley

APA/Rolf Vennenbernd/dpa

Übung muss sein

Es regnet? Wunderbar - drinnen ist es trocken und angenehm warm. Es wird früh finster? Schön - dann ist es bei Kerzenschein in der Badewanne umso romantischer. Nicht immer negativ denken - das kann man natürlich nicht von heute auf morgen. Aber man kann es üben.

Sendungshinweis

„Guten Morgen Burgenland“, 12.9.2017

Das ist wie ein Training - so wie Klavierspielen oder Eislaufen lernen. Ich muss mir das erarbeiten. Und mit der Übung wird das einfach immer mehr in Fleisch und Blut übergehen", so die Expertin.

Stärke für schwierige Zeiten

Positiv denken heißt nicht, vor irgendetwas die Augen zu verschließen, sagt die Psychologin. Positiv denken macht stärker und hilft, schwierige Situationen besser zu überstehen.

„Es heißt nicht Verdrängen oder Wegschauen, sondern mir bewusst eine positive Stimmung und einen positiven Selbstwert zu machen, damit ich - wenn dann wirklich was ist - dem gewachsen bin. Wenn ich schon guter Stimmung und stabil bin, kann ich mit diesen schlimmen Dingen, die sowieso immer passieren, einfach besser zurechtkommen“, sagt Vera Patek.

Genrebild Depression

ORF

Professionelle Hilfe

Für Menschen, die unter Depressionen oder Angststörungen leiden, ist es nahezu unmöglich, positiv zu denken. Das sollten auch Familie und Freunde verstehen. Da muss professionelle Hilfe her. Hilfe bieten unter anderem die heimischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.

„Wenn man einmal so drinnen ist, kann man das nicht mehr allein schaffen. Es braucht manchmal gar nicht so viel, aber doch professionelle Hilfe. Dann ist das auch eine Möglichkeit, dass es einem besser geht“, erklärt die Psychologin.

Positiv denken bringt eine positive Stimmung - je öfter, desto besser. Denn dann wird es auch immer einfacher. „Dann kommen die Dinge einfacher auf einen zu und zurück. Und selber fühlt man sich auch leichter. Da haben alle was davon.“

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