Essen wie im Urlaub: Italien

Pizza, Pasta, Gelati! Viele von uns haben sich bei den ersten Reisen mit den Eltern schon wegen der Küche in das Urlaubsland Italien verliebt. Für eine Familie aus Kleinwarasdorf bedeutet italienische Küche auch Heimat.

Der Familienvater Michele Blascetta stammt aus einem Bergdorf in Mittelitalien. Dort sind die sogenannten Molisekroaten beheimatet. Erste Kontakte zu Burgenlandkroaten sind vor mittlerweile 30 Jahren geknüpft worden, über die Folkloregruppe Kolo Slavuj. So hat Michele Blascetta seine Frau Renate kennengelernt. Eine Liebe, die sozusagen auch durch den Magen gegangen ist und durch das gemeinsame Kochen lebendig bleibt.

Rezepte von Nonna Lucia aus Montemitro

Drei Jahre haben Renate und Michele Blascetta als jungverheiratetes Paar in Italien gelebt und viele Familienrezepte mitgebracht. Auch die mittlerweile erwachsenen Söhne kochen gerne und gut. Wichtigste Zutat ist das selbstgemachte Olivenöl. Jetzt im Sommer werden die alten Bäume geschnitten und gepflegt. Erntezeit ist Ende Oktober, Anfang November. Neben dem Olivenöl gehört auch die ebenfalls hausgemachte Paradeissoße, Sugo di Pomodori, zu den Basiszutaten für italienische Hausmannskost.

Spaghetti

ORF/Aigner

Wichtigste Zutaten sind Nudeln, Olivenöl und Knoblauch

Sendungshinweis

Radio Burgenland am Wochenende, 29.7.2017

Pasta nach Art des Hauses

Nudeln, aber auch Brot und Pizztateig, kommen im Hause Blascetta ebenfalls nicht aus dem Supermarkt. Renate Blascetta verrät das überlieferte Teigrezept: „Ich verwende Hartweizengrieß, Eier und Wasser nach Bedarf. Auf 20 dag Hartweizengrieß kommt ein Ei, das ergibt die Menge für zwei Personen und dann wird hochgerechnet.“

Spaghetti

ORF/Aigner

Der Knoblauch sollte nicht zu dünn geschnitten werden

Nudeln richtig kochen

Hobbykoch Michele Blascetta gibt sein Wissen gerne weiter. Ein gutes Pastagericht fängt schon beim Nudelkochen an. „Auf einen halben Kilo Nudeln braucht mindestens fünf Liter Wasser. Das Wasser muss gesalzen werden. Öl ins Wasser zu gießen ist nicht notwendig, weil Hartweizengrieß nicht klebt.“ Nudeln mit kaltem Wasser abzuschrecken, fiele einem Italiener niemals ein. „Die Pasta al dente kochen und gleich mit der Soße vermischen, dann sofort servieren. So können die Nudeln nachziehen und nehmen den Gusto, also den Geschmack, von der Soße an.“

Spaghetti

ORF/Aigner

Spaghetti alio e olio

Gusto auf Pasta

Spaghetti alio e olio sind das typische Nudelgericht der mittel- und süditalienischen Küche. Ein einfaches Gericht, bei dem doch einiges schiefgehen kann. Der Knoblauch sollte nicht zu dünn geschnitten werden, damit er nicht zu schnell im Olivenöl Farbe nimmt. Für die scharfe Variante werden Peperoncini verwendet. Renate Blascetta trocknet Peperoncini aus dem eigenen Garten und mahlt auf Vorrat ein grobes Pulver daraus. Frisch gehackte Petersilie bringt einen Farbtupfer auf den Teller und schafft den Ausgleich zum Knoblauchgeschmack. Wer möchte, rundet das Ganze mit geriebenem Hartkäse ab.