Bitter macht schlank

Die Lust auf Süßes und Salziges ist uns angeboren. Vor bitterem Geschmack jedoch schrecken viele zurück. Doch Bitterstoffe haben positive Effekte auf die Verdauung.

Die Abneigung gegenüber bitterem Geschmack hat mit unserer Entwicklungsgeschichte zu tun. Ebenso wie sauer ist bitter ein Hinweis darauf, dass etwas ungenießbar, ja sogar giftig sein könnte. Die Ernährungsberaterin und Kochbuchautorin Edith Kubiena aus Neufeld an der Leitha erklärt: „Natürlicherweise mögen wir Bitterstoffe nicht. Es ist eine kulturelle Geschichte, wie sich das entwickelt. Bier oder Kaffee wird von fast allen Erwachsenen gemocht. Das heißt, es entwickelt sich durch die Kultur, die Gesellschaft und wächst schön langsam.“

Grapefruit

ORF/Nicole Aigner

Grapefruit

Geliebt oder gehasst

Bitterstoffe stecken in vielen Lebensmitteln. Bekannt dafür sind Artischocken, Oliven, aber auch Zitrusfrüchte wie die Grapefruit oder Kohlgemüse. „Beim Kohlgemüse ist spannend, dass Kohlsprossen entweder geliebt oder gehasst werden“, erklärt die Ernährungsexpertin Edith Kubiena.

Kochen mit Kräutern

Alle Blattsalate und Kräuter wie Thymian oder Rosmarin enthalten Bitterstoffe. Das können wir uns schon beim Kochen zunutze machen. Ein lang geschmorter Braten etwa wird durch die Beigabe von Kräutern leichter bekömmlich. Doch Vorsicht: Werden die Stängel zu lange mitgebraten, lösen sich zu viele Bitterstoffe und das verdirbt den Geschmack.

Rosmarin

ORF

Rosmarin

Verdauungsfördernde Wirkung

Jahrhundertealte Rezepte aus Klosterapotheken zeugen von der lange bekannten und bewährten Wirkung von Bitterstoffen auf die Gesundheit. Die Palette reicht von Kräuter-Elixieren bis zu Bittertees, die vor allem in der Fastenzeit sehr beliebt sind. Bitterstoffe regen den Gallenfluss an und sorgen dafür, dass der Verdauungstrakt besser durchblutet wird. Die Ernährungsberaterin Edith Kubiena setzt Bitterstoffe gezielt bei Magen- und Darmbeschwerden ein.

Geschmorter Radicchio-Birnen-Salat mit Nüssen und Ziegenkäse

ORF/Nicole Aigner

Geschmorter Radicchio-Birnen-Salat mit Ziegenkäse

Zutaten pro Portion:

  • 1 Scheibe (ca. 100 g) Ziegenweichkäse mit Rinde
  • 100 g Radicchiosalat
  • 1 kleine Birne
  • 5 Walnüsse (ausgelöst)
  • 1 EL Butter
  • 1 EL Öl
  • 1 TL Zucker
  • 1 EL Essig
  • Salz, Pfeffer

Backrohr auf Grillstufe vorheizen. Radicchio vierteln, dabei den Strunk nicht komplett entfernen, sodass man die Viertel in der Pfanne gut wenden kann. Birne in Spalten schneiden und das Kerngehäuse entfernen. Ziegenkäse mit etwas Zucker bestreuen, im Backrohr rund sieben Minuten gratinieren. Währenddessen Butter und 1/2 EL Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Birnen, Radicchio und Walnüsse darin beidseitig zwei Minuten anbraten. Radicchio leicht salzen.

Sendungshinweis

Radio Burgenland am Wochenende, 25.2.2017

Radicchio und Birnen herausnehmen und schon auf einem vorgewärmten Teller anrichten. In der noch heißen Pfanne einen Teelöffel Zucker in einem halben EL Öl karamellisieren lassen, mit Essig ablöschen. Diese Marinade über den Salat träufeln. Den gratinierten Ziegenkäse darauf setzen und mit den Nüssen garnieren.