Parfüm hausgemacht

Wenn draußen im Garten die Pflanzen in den Winterschlaf gehen und ihre Düfte verlieren, freut man sich umso mehr, wenn uns Parfums mit Düften erfreuen. Man kann Parfüm auch ganz unkompliziert selbst machen.

Parfüm als „Symphonie, zusammengesetzt aus vielen Duftnoten“ zu bezeichnen und damit eine Analogie zur Musik herzustellen, ist durchaus passend. Moderne Parfüms können einige hundert verschiedene Duftbausteine enthalten. Heutzutage verwendet man dafür vornehmlich synthetische Duftstoffe.

Zur Herstellung eines „hausgemachten Parfüms“ hingegen verwendet man ätherische Öle. Dabei kann man sich nicht nur eine persönliche Duftnote zusammenmischen, sondern man kann auch die psychischen Wirkungen der ätherischen Öle nutzen. Die Wirkung eines Parfüms aus psychologischer Sicht soll sich ja auf zwei Ebenen entfalten.

Selbstaktualisierung nenn man das Streben, sich selbst in seiner Wesensart und seinen Gefühlen zu erkennen und daraus seine Ich-Entwicklung zu bestimmen. Selbstverwirklichung bedeutet, sich als ganze Person in die Gesellschaft einzubringen, ohne seine Individualität aufzugeben. Das richtige Parfüm soll diese beiden Ebenen erfüllen. Das heißt, man sollte nicht nur durch seine persönliche Duftnote in der Gesellschaft auffallen, sondern dieser Duft soll auch das Selbstbewusstsein unterstützen.

Parfum für den Typ anpassen

Um die zu dem persönlichen Wesen passende Duftmischung zu finden, empfiehlt es sich, sich einmal durch alle angebotenen ätherischen Öle durchzuschnuppern. Am besten verlässt man sich auf seine Gefühle: meist fühlt man sich ganz spontan zu einem Duft hingezogen oder abgestoßen. Die Psychologie der Parfümhersteller passt natürlich die Duftnote dem persönlichen Typ an: z.B. sportliche Typen Parfüms auf „Grün-Noten“ Basis, das sind leichte, kühle Noten, zitronig, herb frisch, blumig.

Romantische, introvertierte Typen werden „Blumige Parfüms“ bevorzugen, vielleicht mit einer orientalischen Blumennote wie Jasmin. Da es aber nicht Sinn und Zweck eines hausgemachten Parfüms sein soll, ein Einheitsparfüm zusammenzustellen, sollte man die Gelegenheit nutzen, für sich oder auch für Familienangehörige oder Freunde ganz individuelle Parfüms zusammenzustellen.

Die Basis eines Parfums

Zur Zusammenstellung eines Parfüms sind einige wichtige Grundregeln zu beachten: um eine echte „Symphonie“ der Düfte zu erreichen und damit einen neuen harmonischen Duft zu entwickeln, sollte man folgende Regeln beachten. Ein Parfüm besteht aus drei Duftebenen: „Ein Parfum ist das, was einer Frau vorausgeht, wenn sie kommt und bleibt, wenn sie geht.“

1. Der Kopfnote, das ist der erste Duft, den man erschnuppert, wenn einem jemand entgegenkommt. Es sind immer ätherische Öle, die zart duften und leicht flüchtig sind.

2. Die Herznote, das sind die Düfte, die den Körper eines Parfüms ausmachen und meistens blumige oder würzige Düfte.

3. Die Basisnote, sie bewirkt, dass der Duft noch lange im Raum steht, auch wenn die betreffende Person den Raum schon verlassen hat und die auch bewirken, dass das Parfüm auch noch am Abend auf der Haut bemerkbar ist. Weil sie den Duft festhalten können, werden die Basisnoten auch Fixative genannt.

Ätherische Öle für das Parfum

Zu den Kopfnoten zählen folgende ätherische Öle: Zitrone, Bergamotte, Orange, Mandarine, Limette, Lemongrass, Minze, Eukalyptus, Eisenkraut, Pampelmuse. Herznoten: Rose, Geranie, Muskatellersalbei, Röm. Kamille, Myrte, Neroli, Jasmin, Ylang-Ylang, Tuberose, Iris, Lavendel, Melisse, Ysop.

Basisnoten: Sandelholz, Patschuli, Zeder, Rosenholz, Zimt, Koriander, Nelke, Zypresse, Zirbelkiefer, Muskat, Wacholder, Eichenmoos, Benzoe, Weihrauch, Ciströschen, Galbanum, Vetiver, Honig.

Wählen Sie aus jeder dieser Gruppen ein oder mehrere ätherischen Öle und lassen Sie sich dabei von Ihrer Nase leiten. Wenn Sie das Parfüm für eine andere Person mischen, lassen Sie diese Ihren Lieblingsduft aus den 3 Gruppen wählen.

Jojobaöl oder destilliertes Wasser und Alkohol

Parfüms können in folgender Basis zusammengemischt werden: In Jojobaöl (bleibt gut auf der Haut haften) oder in destilliertes Wasser plus Alkohol (je mehr Alkohol, desto mehr wird das Parfüm zu einem Eau de Cologne), zum Beispiel zwei Drittel, ein Drittel destilliertes Wasser. Diese Mischung eignet sich auch gut für Rasierwasser.

Man beginnt beim Mischen immer mit der Basisnote. Als nächstes kommen dann die Herznoten, immer gut zwischendurch schütteln und dann die Kopfnote. Das Parfüm sollte nun 2 Wochen reifen, damit die unterschiedlichen Düfte sich gut miteinander verbinden und ein runder neuer Duft entsteht. Nun einige Beispiele, aber immer daran denken, dass Parfüm etwas individuelles ist.

Blumig, herzbetontes Parfüm:

• 10 ml Jojobaöl
• 3 Tropfen Sandelholz
• 1 Tropfen Rose
• 3 Tr. Tuberose
• 2 Tr. Lavendel
• 2 Tr. Limette

Würzig, Basisnoten betont:

Eau de Cologne:

• 10 ml -Jojobaöl -20 ml Alkohol
• 3 Tr. Patschuli -20 Tr. Bergamotte
• 1 Tr. Geranie 8 -Tr. Zitrone
• 3 Tr. -Ingwer 3 -Tr. Neroli
• 2 Tr. -Koriander -2 Tr. Lavendel
• 3 Tr. -Melisse -2 Tr. Rosmarin
• 2 Tr. Limette

Blumig, warm

• 10 ml Jojobaöl
• 2 Tr. Sandelholz
• 3 Tr. Jasmin
• 3 Tr. Lavendel
• 1 Tr. Pampelmus

Orientalisch süß:

• 10 ml Jojobaöl
• 10 Tr. Patschuli
• 10 Tr. Geranie
• 10 Tr. Bergamotte

Parfüms für Männer:

Kopfnoten: Bergamotte, Zitrone, Limette, Pampelmuse, Eisenkraut, Lemongrass. Herznoten: Muskatellersalbei, Geranie, Ysop, Petit Grain, Lavendel, Rose. Basisnoten: Sandelholz, Zeder, Rosenholz, Zirbelkiefer, Wacholder, Eichenmoos, Vetiver, Koriander, Tonka, Muskat, Ingwer.

Würzig:

• 10 ml Jojobaöl
• 3 Tr. Zeder
• 2 Tr. Myrte
• 3 Tr. Petit Grain
• 4 Tr. Zitrone

Rasierwasser:

• 50 ml destilliertes Wasser + 2 Eßl. Alkohol
• 5 - 10 Tr. Äther. Öl
• 2 Tr. Sandelholz
• 2 Tr. Geranie
• 2 Tr. Bergamotte

oder

• 3 Tr. Zeder
• 3 Tr. Lavendel
• 2 Tr. Lemongrass

Napoleon liebte den Geruch von Rosmarin besonders (bekanntlich konnte sich Napoleon gleichzeitig auf drei verschiedene Probleme konzentrieren, ob da nicht der Rosmarin mitgeholfen hat), versuchen Sie ein Rasierwasser à la Napoleon:

• 5 Tr. Rosmarin
• 2 Tr. Zirbelkiefer
• 2 Tr. Zitrone in 50 ml dest. Wasser + 2 Eßl. Alkohol