Hilfe bei Blasenentzündung

Blasenentzündungen sind unangenehm und schmerzhaft. Vor allem Frauen leiden darunter, sobald es draußen kälter wird. Warum dieses Problem in erster Linie Frauen trifft und wie man vorbeugen kann, weiß Gesundheitsexpertin Miriam Wiegele.

Dass gerade Frauen zu Blasenentzündungen neigen, lässt sich dadurch erklären, dass bei ihnen die Harnröhre nur zwei bis drei Zentimeter lang und damit viel kürzer als die des Mannes ist. So gelangen Krankheitskeime viel schneller in die Blase. Hormonelle Schwankungen vor allem des Östrogenspiegels können ebenfalls die Anfälligkeit für Blasenentzündungen erhöhen. Großmutters Rat, warme Unterwäsche zu tragen, der von jungen Frauen gerne belächelt wird, sollte durchaus ernst genommen werden, da man damit ebenfalls Blasenentzündungen vermeiden kann.

Mit Wärme vorbeugen

Ein ansteigendes Fußbad ist nicht nur zur Bekämpfung einer Blasenentzündung, sondern generell gegen alle Erkältungserkrankungen sehr wirkungsvoll. Bei vorhandenen Venenerkrankungen sollten allerdings warme Bäder vermieden werden.

Verwenden Sie ein Gefäß, notfalls tut es auch ein Plastikeimer, dessen Höhe ausreichend ist, dass das Wasser bis zur Mitte der Waden reicht. Gießen Sie 1 Liter heißes Wasser mit einer Temperatur von 33°C (Hauttemperatur) in das Gefäß. Stellen Sie Ihre Füße ins Wasser und steigern Sie durch Schritt weises Nachgießen von heißem Wasser innerhalb von 20 Minuten die Temperatur bis zur Grenze der Erträglichkeit (höchstens 42°C). Am einfachsten ist es, den Kübel in eine Badewanne zu stellen, eine Sitzmöglichkeit herzustellen und dann das heiße Wasser aus dem Hahn rinnen zu lassen. Danach die Füße abtrocknen und dicke Wollsocken (möglichst rote, denn die wirken besonders durchwärmend) anziehen.

Es reicht auch ein Fußbad mit warmem Wasser (ca. 36°C) mit Zusätzen von durchblutungsfördernden KräuternRosmarin oder einfacher dem Rosmarinöl (5-8 Tropfen ätherisches Öl in ein paar Tropfen Alkohol verschüttelt). Sie können die Wirkung des Fußbades enorm verstärken, das Bad sollte nicht länger als zehn Minuten dauern.

Hilfreich ist auch eine Eukalyptuskompresse: Man gibt auf eine Flanelltuch ca. zehn Tropfen Eukalyptusöl, legt dieses über die Schambeingegend, Wärmeflasche darüber und im Bett mindestens ½ Stunde liegen lassen, Eukalyptusöl wirkt über die Haut antibakteriell und krampflösend.

Kräutertees zur Vorbeugung

Zum Durchwärmen, um Entzündungen vorzubeugen, eignen sich viele Heilkräuter. Besonders empfehlenswert ist der Dost, die heimische Variante von Oregano. Er hat eine durchblutungsfördernde Wirkung besonders im Uro-Genitalbereich, weshalb man ihn in den drei ersten Monaten der Schwangerschaft meiden sollte. Der Tee wird im Aufguss zubereitet und man trinkt ihn immer dann, wenn man nasskalte Füße bekommen hat oder sonst unterkühlt ist.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland Vormittag“, 7.10.2014

Durchwärmend sind auch Gewürztees. „Tschai“ oder Yogi-Tee nennt man folgenden Tee: Auf ¼ l Wasser nimmt man 1 EL Kardamomkörner, 1 kleine Zimtstange, 1 bis 2 Gewürznelken, 2 dünne Scheiben frische Ingwerwurzel und etwas ungespritzte Zitronenschale. Wer mag, kann den Tschai mit Rotwein mischen und hat dann einen fabelhaften Glühwein.

Auch Kren hilft

Den besten Schutz gegen Erkältungen und Harnwegsinfekte liefert der Kren, von dem man früher sagte, dass man ihn nur in den Monaten mit „r“ essen solle. Der Kren enthält das Senfölglykosid Sinigrin und das stechend scharfe Allylisothyocyanat. Diese Stoffe wirken antibakteriell und durchblutungsfördernd. Kren hilft daher auch bei Erkältungserkrankungen und Schnupfen. In erster Linie hat er aber eine vorbeugende Wirkung gegen Harnwegsinfekte, da die bakterienhemmenden Senföle im Dünndarm resorbiert und über die Harnwege ausgeschieden werden. Tafelspitz mit Apfelkren- das ist doch eine angenehme Prophylaxe gegen Harnwegsinfekte.

Hilfe mit Homöopathie

Echinacea Urtinktur (2 mal 10 Tr./tgl) stärkt das Immunsystem und wirkt antibakteriell.

Dulcamara D4: Wenn die Blasenentzündung auf eine Durchnässung oder Unterkühlung zurückzuführen ist, nimmt man täglich 3 mal 5 Globuli.

Lytta vesicatoria (früher als Cantharis) D6: Die Spanische Fliege hilft in homöopathischer Form, wenn die Schleimhäute der Harnwege so gereizt sind, dass jeder Harntropfen zu brennenden und stechende Schmerzen führt. Ebenfalls 3 mal 5 Globuli täglich nehmen.