Akutordinationen: Bisher 700 Patienten

Rund 700 Patienten haben im ersten Monat die neuen Akutordinationen in den Landesspitälern aufgesucht. Für die Spitäler und die Hausärzte scheint das System offenbar eine spürbare Entlastung zu sein, wie ein Lokalaugenschein zeigt.

Seit Anfang April sind in jedem burgenländischen Bezirk ein bis zwei Allgemeinmediziner im Abenddienst. Entweder in den Krankenhäusern der KRAGES oder als Visitenärzte in den Bezirks-Rotkreuzstellen. Von Montag bis Freitag von 19.00 bis 22.00 Uhr kümmern sie sich um größere aber auch kleinere Leiden - mehr dazu in Akutordinationen offiziell gestartet.

Akutordination Kittsee

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Akutordination in Kittsee

„Spürbare Entlastung“

Die Vizepräsidentin der burgenländischen Ärztekammer, Brigitte Steininger, ist selbst im Krankenhaus Kittsee tätig. Sie bestätigte beim Lokalaugenschein des ORF-Burgenland in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) die spürbare Entlastung der Spitalsambulanzen.

Akutordination Kittsee

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Krankenhaus Kittsee

„Auch Patienten profitieren“

So können nun schmerzhafte, aber eher harmlose Beschwerden, wie beispielsweise ein Harnwegsinfekt, vom praktischen Arzt übernommen werden. Der laufende Krankenhausbetrieb werde dadurch nicht blockiert. Auch für die Patienten habe das neue System Vorteile, sagte Steininger. Die Patienten wissen wo sie hingehen können.

„Es ist immer die gleiche Stelle. Das ist auch wichtig, weil früher hat einmal der Mönchhofer Arzt Dienst gehabt, dann der Golser Arzt und die Leute hatten verschiedene Anfahrtswege. Das ist jetzt eine Struktur, die sich bewähren wird“, so Steininger.

Akutordination Kittsee

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Akutordinationen

Noch wird das Angebot eher zögerlich angenommen. Im Schnitt besuchen fünf bis sechs Patienten die abendliche Akut-Ordination in Kittsee. Dafür gibt es dort aber so gut wie keine Wartezeiten.

ÖVP erneuert Kritik

Eien Verschlechterung werde als Verbesserung verkauft, meinten dagegen der ÖVP-Bezirksparteiobmann in Neusiedl am See, Rudolf Strommer, und ÖVP-Landtagsabgeordneter Markus Ulram in Zusammenhang mit der Akutordination in Kittsee. Dieses System sei unausgegoren und verschlechtere die Gesundheitsversorgung im flächenmäßig größten Bezirk des Burgenlandes mit mehr als 58.000 Einwohnern massiv. Es gebe lange Wegstrecken und ab 22:00 Uhr könne nur mehr ein niederösterreichischer Telefonarzt kontaktiert oder das Krankenhaus Kittsee aufgesucht werden, so Strommer - mehr dazu auch in ÖVP fordert mehr Unterstützung für Familien.

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