„Schulhof-Dealerin“ am 18. April vor Gericht

Die 16-jährige mutmaßliche Cannabis-Dealerin, die im Februar von der Schulbank in Eisenstadt weg verhaftet wurde, muss sich am 18. April vor Gericht verantworten. Der spektakuläre Fall ist kein Einzelfall, Drogen an Schulen sind weiter ein Problem.

Der Kriminalfall rund um die 16-jährige mutmaßliche Cannabis-Großhändlerin sorgte vor allem unter besorgten Eltern für große Aufregung. Mit ihrer heißen Ware -Cannabis, Ecstasy, Speed - im Schulrucksack soll die junge Frau bis zu 200.000 Euro Umsatz gemacht haben. Ihre Kunden waren hauptsächlich Schüler - mehr dazu in Schülerin wegen Drogenhandel angeklagt.

Cannabis

ORF

Cannabis

16-jähriger drohen 7,5 Jahre Haft

Nur in den seltensten Fällen geht die Polizei soweit, einen verdächtigen Schüler oder eine verdächtige Schülerin direkt aus der Schule zu holen. Bei dem 16-jährigen Mädchen sei allerdings Gefahr im Verzug gewesen, erklärte der Chefermittler der Abteilung Suchtmittel im Landeskriminalamt, Ernst-Paul Schlaffer. Denn immerhin waren Drogen und minderjährige Kunden im Spiel.

Seit ihrer Festnahme im Februar sitzt die Jugendliche nun in der Frauenabteilung der Justizanstalt Eisenstadt in U-Haft. Sie muss sich am kommenden Mittwoch vor dem Richter verantworten. Ihr drohen bis zu siebeneinhalb Jahre Haft.

Studiogespräch über Drogenprävention

Studiogespräch in „Burgenland heute“ mit Burgi Hausleitner von der Suchtprävention Burgenland.

Drogen an Schulen kein Einzelfall

Der Fall der 16-Jährigen war extrem - aber durchaus kein Einzelfall. Man stelle natürlich fest, dass es in Schulen vorkomme und das betreffe nicht nur Eisenstadt, sondern das gesamte Burgenland, so Schlaffer. Drogen an Schulen sind ein altes Problem, harte Strafen allein nützen erfahrungsgemäß nichts.

Sample mit Drogen zu Aufklärungszwecken

ORF

Die Polizei bemüht sich Aufklärungsarbeit zu leisten

Für die Prävention ist neben der Aufklärung der Schülerinnen und Schüler auch die Einbindung der Eltern sehr wichtig. Doch diese sind oft ahnungslos. „Sehr viele Eltern sehen vielleicht Sachen bei den Kindern und können das überhaupt nicht einschätzen, was das sein soll“, sagte Schlaffer. Eine Ecstasy-Tablette könne aussehen wie eine Tablette gegen Kopfschmerzen oder ein Zuckerl. Daher bemühe man sich, die Eltern genau in diesem Punkt zu sensibilisieren.