Neue Pläne für Problemkind Genussakademie

Die Genussakademie in Donnerskirchen gilt seit der Eröffnung im Jahr 2015 als Problemkind. Das Land zahlt laut Landesrätin Dunst (SPÖ) die Mitarbeiter und investiert jährlich 200.000 Euro. Nun will man verstärkt auf Workshops und Hochzeiten setzen.

Als „Fass ohne Boden“ bezeichneten die Oppositions-Politiker Wolfgang Spitzmüller (Die Grünen) und Gerhard Hutter (LBL) die Genussakademie - mehr dazu in Genussakademie: Grüne wollen U-Ausschuss und Genussakademie: LBL schaltet Staatsanwalt ein. Auch der Landesrechnungshof hat sich der ganzen Sache schon einmal angenommen und unter anderem Kritik an der Finanzierung geübt - mehr dazu in RH übt Kritik an Genussakademie. Der ehemalige Leisserhof war als Plattform und Anlaufstelle für regionale Produkte gedacht, der Erfolg blieb bisher aber aus.

Genussakademie Donnerskirchen

ORF

Die Genussakademie setzt auf Hochzeiten und Workshops

Jetzt sollen die Räumlichkeiten noch öfter für Hochzeiten und Workshops vermietet werden, damit Geld in die Vereinskasse kommt. Am Mittwochnachmittag hatten Produzenten von regionalen Lebensmitteln und heimische Winzer die Chance, sich bei einem Casting vorzustellen und einen Platz im Supermarktregal für die eigenen Produkte zu ergattern.

Genussakademie Donnerskirchen

ORF

Produzenten-Casting für Supermärkte

Land zahlt Pacht und Mitarbeiter

Das Land Burgenland hat sich gemeinsam mit der Wirtschaftskammer, der Landwirtschaftskammer und dem Burgenland Tourismus als Verein vertraglich verpflichtet, für den ehemaligen Leisserhof Pacht zu zahlen. Eigentümer und Verpächter ist eine Weinbaugenossenschaft. Die Pacht zahlt aber nur das Land, jährlich sind das 20.000 Euro.

Ziel sei, dass sich der Verein „Genuss Burgenland“ einmal selbst tragen könnte, der Weg dahin sei aber nicht so einfach, sagte Landesrätin Verena Dunst (SPÖ). Man sei aber auf dem besten Weg. Das Land bezahle die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Genussakademie und das seien im Moment 200.000 Euro. „Schauen wir einmal, ob das weniger wird - wenn nicht habe ich kein Problem damit, weil da wirklich hervorragende Arbeit geleistet wird“, so Dunst

Elisa-marie Hütterer und Engelbert Rauchbauer

ORF

Elise-Marie Hütterer und Engelbert Rauchbauer

Engelbert Rauchbauer, der ehemalige Leiter der Finanzabteilung des Landes, hat Ende 2015 die Obmannschaft des Vereins übernommen. Elise-Marie Hütterer ist derzeit Geschäftsführerin der Genussakademie. Seit einem halben Jahr sei man jetzt wirklich in der Produktionsphase und wolle die Ideen, die seinerzeit bei der Gründung des Vereins den Verantwortlichen vorgeschwebt seien, schrittweise umsetzen, so Rauchbauer.

Einvernehmlicher Verzicht auf Vertragskündigung

Die Stimmung zwischen der Gemeinde Donnerskirchen und den Verantwortlichen der Genussakademie ist - wie man hört - nicht unbedingt die beste. Der Bürgermeister hatte vor kurzem überlegt, die Genussakademie zu kaufen. Nach einem Gespräch vor wenigen Tagen haben sich die Wogen aber geglättet. Auch das Land hätte Interesse die Genussakademie zu kaufen, aber im Moment schaue es nicht so aus, dass es zu einem Verkauf komme, sagte Landesrätin Dunst. Der Genuss-Verein hat mit den Eigentümern 2014 einen Vertrag auf 30 Jahre abgeschlossen - mit einvernehmlichem Verzicht auf Kündigung - bleiben für das Land also noch 26 Jahre.

Link: