Darabos wirft Türkis-Blau „soziale Kälte“ vor

Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) hat am Donnerstag seine Kritik an der Abschaffung der „Aktion 20.000“ geübt. Er war der türkis-blauen Bundesregierung „soziale Kälte“ vor. Erfreut zeigte er sich über die positiven Arbeitsmarktdaten.

Die Entwicklung auf dem burgenländischen Arbeitsmarkt mit 102.000 Beschäftigten sei sehr positiv, so Darabos. „Ich bin allerdings auch bei Kreisky, dass jeder Arbeitslose einer zu viel ist und wir in Richtung Vollbeschäftigung auch weiter arbeiten möchten“, sagte der Soziallandesrat am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Eisenstadt.

50 plus statt „Aktion 20.000“

Darabos kritisierte erneut das Einstellen der „Aktion 20.000“ und des Beschäftigungsbonus. „Die Regierung Kurz hat das abgeschafft, der Minister Kurz hat diese Aktionen mitbeschlossen. Mir ist unklar, warum man diese Aktionen abgesagt hat und damit Meschen Hoffnungen nimmt“, so Darabos. Im Burgenland könne man das Aussetzen der „Aktion 20.000“ zumindest zu einem Teil abfangen. „Wir werden uns auch politisch und auch budgetär dazu bekennen“, erklärte Darabos. Dies geschehe etwa durch die Aktion „50 plus“, welche im heurigen Jahr verstärkt werden soll. Die Maßnahme sehe in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern vor.

Norbert Darabos

ORF

Norbert Darabos

Zur unsicheren Finanzierung der von Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) forcierten Ausweitung der Sicherheitspartner meinte Darabos, es sei die Aufgabe von Tschürtz, die Finanzierung sicherzustellen: „Die Innovationskraft, die muss er selbst aufbringen.“ Mehr dazu in Tschürtz will „Sicherheitspartner“ ausweiten.

Auf den burgenländischen Arbeitsmarkt sieht der Soziallandesrat durch die Arbeitsmarktöffnung für Kroatien ab 1. Juli ein spezielles Problem zukommen: Da im Burgenland Kroatisch gesprochen werde, könnten attraktive Arbeitsplätze geschaffen werden, die nicht von Österreicherinnen und Österreichern besetzt werden sondern von Ausländer, so Darabos, der selbst Burgenland-Kroate ist.

Stipendien für Medizinstudenten

Im Bereich der Gesundheitsversorgung seien neben den für alle Bezirke fixierten Akutordinationen Stipendien für Medizinstudenten vorgesehen. Diese können ab dem dritten Studienjahr über 300 Euro pro Monat erhalten. Gleichzeitig verpflichten sie sich, nach Abschluss der Ausbildung fünf Jahre im Burgenland zu praktizieren. Ein ähnliches Angebot richtet sich an Turnusärzte in Ausbildung, wenn sie später Allgemeinmediziner werden. Bei Umbauten von Hausarztpraxen gibt es künftig eine Sonderförderung, wenn sich der jeweilige Mediziner verpflichtet, zehn Jahre im Burgenland zu bleiben.

Der Landesrat kündigte auch an, die Zahl der Pflegeplätze auszubauen und die 24-Stunden-Pflege zu attraktivieren. Im heurigen Jahr soll zudem ein Entwicklungsplan für Altenwohn- und Pflegeheime erarbeitet werden, der den Bedarf bis 2030 erfasst.

Steiner: ÖVP-Vorschläge werden umgesetzt

Bezüglich der Landarztpraxen und Stipendien sagte ÖVP-Landesparteiobmann, dass hier ÖVP-Vorschläge aufgriffen und umsetzt würden. „Es freut uns, wenn die Landesregierung unsere Vorschläge umsetzen will“, so Steiner.

Link: