AK-Umbau: Vorbild für faires Bauen
Die Kosten blieben im vorgesehenen Rahmen von 4,5 Millionen Euro. Die neue Beratungszone mit barrierefreiem Zugang ist das Herzstück des Umbaus der Zentrale von Arbeiterkammer und des Österreichischen Gewerkschaftsbundes in Eisenstadt. Mehr als zwei Jahre lang ist für das Projekt geplant und gebaut worden.
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Dabei war der Arbeiterkammer eine faire Auftragsvergabe besonders wichtig. Nicht allein der Preis entschied über den Zuschlag für eine Firma, sondern auch soziale Kriterien. Zum Beispiel, ob das Unternehmen Lehrlinge ausbildet, ältere Mitarbeiter beschäftigt und einen Betriebsrat hat. Die geplanten Baukosten wurden eingehalten, auch wenn nicht immer der Billigstbieter zum Zug gekommen ist.
„Bei einem Bauvolumen von 4,5 Millionen nur um 13.000 Euro mehr ausgeben zu müssen - das sind 0,35 Prozent der Gesamtbausumme - das ist es uns mehr als wert, wenn wir dadurch sicherstellen können, dass Lohn- und Sozialdumping verhindert wird“, so Arbeiterkammer Burgenland-Präsident Gerhard Michalitsch.
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Kriterienkatalog und Kontrollen
Durch den Kriterienkatalog habe man es außerdem geschafft, heimische Betriebe zu beschäftigen. Die Einhaltung von sozial- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen sei auch genau kontrolliert worden. So hat der Arbeiterkammer zum Beispiel detaillierte Listen mit allen Beschäftigten auf der Baustelle gefordert, um die korrekte Anmeldung zu überprüfen. Um Subunternehmen beschäftigen zu können, hat die Arbeiterkammer im Vorhinein zustimmen müssen. Das habe im Arbeitsablauf eine Umstellung bedeutet, erzählt Bauunternehmer Frank Pfnier.
„Gewisse Dinge mussten früher definiert werden, als man es sonst am Bau macht. Das ist doch ein Aufwand, an den man sich gewöhnen muss. Es ist keine Katastrophe, aber doch ein Aufwand“, sagte Pfnier.
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Gegen Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft
Durch die veränderte Mandatsverteilung nach den Nationalratswahlen ist eine Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft bei Kammern wieder ein Thema. Damit hat man in der Arbeiterkammer nicht viel Freude.
„Wenn man die Mitgliedschaft in den Kammern abschafft, muss man wissen, dass man damit das soziale Gefüge in Österreich massiv verschlechtert. Es würde Nachteile für alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen haben, wenn es keine Pflichtmitgliedschaft zur Wirtschaftskammer mehr gibt - das gefährdet das Kollektivvertragssystem, die Mindestlöhne, Weihnachts- und Urlaubsgeld“, so Michalitsch.
Wer sich ein Bild von der neuen AK und ÖGB-Zentrale mit der neuen AK-Bücherei machen will, hat dazu am Mittwoch bei einem Tag der offenen Tür Gelegenheit.