Sozialpartner: „Ja“ zur Pflichtmitgliedschaft

Welche Rolle sollen die Sozialpartner in den kommenden Jahren spielen? Geht es nach der FPÖ, naht das Ende der Kammer-Pflichtmitgliedschaften. Die Sozialpartner sprechen sich hingegen klar für die Pflichtmitgliedschaft aus.

Die gesetzliche Mitgliedschaft bildet die Existenzgrundlage der Arbeiterkammer, die allein im Burgenland mehr als 102.700 Arbeitnehmer vertritt, sagte AK-Burgenland Präsident Gerhard Michalitsch.

„Wir sprechen hier nicht nur von einer Pflichtmitgliedschaft bei der Arbeiterkammer, sondern auch bei der Wirtschaftskammer. Wenn es keine Pflicht mehr gibt bei der Wirtschaftskammer dabei zu sein, dann wird unser gesamtes Sozialsystem ins Wanken kommen, nämlich dann werden auch die Kollektivverträge nicht mehr abgeschlossen werden können, weil es keinen Partner mehr gibt. Das bedeutet: keinen Mindestlohn, kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld“, so Michalitsch.

„Umstellung würde Kleinbetriebe treffen“

Auch bei der Wirtschaftskammer Burgenland hält man wenig vom Ende der Pflichtmitgliedschaft: Eine Abschaffung würde die Interessenvertretung der Wirtschaft schwächen und Leistungen für Mitglieder teurer machen. Die Umstellung auf kostenpflichtige Kammerleistungen würde vor allem Klein- und Kleinstbetriebe treffen - gerade im Burgenland hätten 95 Prozent der Mitgliedsbetriebe zwischen null und neun Mitarbeiter, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme seitens der Wirtschaftskammer Burgenland.