Land kauft Bahnstrecke Friedberg-Oberwart

Die Güterbahnstrecke Friedberg-Oberwart wird nun endgültig vom Land Burgenland übernommen. Der Kauf der Strecke - derzeit im Eigentum der ÖBB - sei kürzlich in einer Sitzung des Aufsichtsrates der Verkehrsinfrastruktur Burgenland (VIB) beschlossen worden, hieß es am Dienstag.

Die Vertragsunterzeichnung soll im September erfolgen, wurde per Aussendung des Landesmedienservice mitgeteilt. Gegenüber der Austria Presse Agentur (APA) erklärte VIB-Geschäftsführer Andreas Reiner am Dienstag, dass die Finanzierung noch ausverhandelt werden müsse. Bund, Land und Gemeinden sollen sich die Kosten teilen, wobei der Bund 50 Prozent übernehmen werde. Der Rest werde zwischen Land und Gemeinden aufgeteilt. Zum Kaufpreis wollte sich Reiner vorerst nicht äußern. Die Betriebsführung sei derzeit ausgeschrieben.

Güterverkehr soll ausgebaut werden

Der Güterverkehr solle weiter ausgebaut werden, so der VIB-Geschäftsführer. Im Vorjahr seien an die 100.000 Nettotonnen auf der Strecke transportiert worden. Die Wiederaufnahme des Personenverkehrs sei hingegen keine Option, da bereits eine gut ausgelastete Busverbindung bestehe.

Die Bahnstrecke sei für die wirtschaftliche Entwicklung des Südburgenlandes von großer Bedeutung, meinte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). „Mit dem Ankauf der Bahnstrecke durch das Land ist der Weiterbestand dieser wichtigen Verbindung nun langfristig gesichert“, so Niessl.

2011 war der Personenverkehr auf der Strecke aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt worden. Danach drohte auch die Stilllegung des Güterverkehrs. Südburgenländische Unternehmen und das Land forderten jedoch den Weiterbetrieb. 2015 kündigte das Land an, die rund 28 Kilometer lange Verbindung zu übernehmen. Eine im selben Jahr geplante Übertragung sei jedoch aufgrund offener Punkte nicht finalisiert worden, hieß es nun vom Land.

FPÖ: „Wichtig für Region“

Die FPÖ begrüßte den Kauf der Bahnstrecke Friedberg-Oberwart und sah damit eine freiheitliche Forderung erfüllt. Der Fortbestand der Strecke sei wesentlich für die Wirtschaft und die Pendler in der Region, sagte der freiheitliche Infrastruktursprecher Markus Wiesler.

Grüne fordern weitere Schritte

Der Kauf der Bahnstrecke Oberwart werde von den Grüne Burgenland begrüßt, so der Grüne-Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller. Es sei wichtig, dass die Wirtschaftsbetriebe der Region hier Sicherheit haben und der Güterverkehr noch ausgebaut werde, immerhin ersetze jeder Güterzug zahlreiche Lkw auf der Straße. Spitzmüller bedauerte jedoch, dass der Personenverkehr auf dieser Strecke offenbar kein Thema mehr sei. Die Grüne Gemeinderätin in Oberwart, Maria Racz, forderte rasche Maßnahmen um den Schwerverkehr nun auch aus dem Ortszentrum (Bahnhof-Verladestelle) heraus zu verlegen.

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