Flughafen Wien: Burgenland für dritte Piste

Das Burgenland stehe hinter dem Flughafen Wien, wenn es um den Bau der dritte Piste gehe. Das unterstrich Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) am Montag in einem Pressegespräch auf dem Airport in Schwechat.

Es gehe um den Wirtschaftsstandort Österreich und um den Wirtschaftsstandort Ostregion, betonte Niessl. Er bezeichnete den Faktor Arbeit als entscheidend und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass etwa 4.000 Burgenländer bei Unternehmen auf dem Flughafen beschäftigt seien. Dem Vorschlag, die dritte Piste in Bratislava zu bauen, könne er nicht folgen. Das hieße nämlich Arbeitsplätze auszulagern und gleichzeitig Emissionen zu behalten.

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Robert Hergovich, Hans Niessl, Julian Jäger

Für Großprojekte, die auch für die nächsten Generationen von Bedeutung seien, müssten heute die Rahmenbedingungen geschaffen werden. „Es kann nicht sein“, so Niessl, dass es womöglich 30 Jahre bis zur Verwirklichung der dritten Piste dauere oder 15 Jahre, um etwa im Südburgenland die S7 zu bauen.

Situation „unerträglich“

Flughafen-Vorstandsdirektor Julian Jäger hatte zuvor in seinem Statement auf das im Jahr 2000 gestartete und 2005 mit einem Mediationsvertrag abgeschlossene Mediationsverfahren verwiesen. Was die außerordentliche Revision beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH) und die Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) gegen das vom Bundesverwaltungsgericht (BVwG) ausgesprochene Verbot des Baus der dritten Piste angehe, sei er „grundsätzlich optimistisch“.

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Start und Landung am Flughafen Wien-Schwechat

Der Flughafen rechne freilich nicht mit juristischer Klarheit „vor Mitte der 20er-Jahre“. Dass es eine dritte Piste demnach nicht vor 2030/31 geben werde, sei „unerträglich“.

„Bekämpfen falsche Entscheidung“

„Wir bekämpfen die Entscheidung“ (des BVwG, Anm.), die „absolut falsch“ sei, „nicht aber die Richter“, betonte Jäger einmal mehr. Er dankte für die politische Unterstützung, „damit auch andere Infrastrukturprojekte künftig schneller gehen“.

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Flughafen Wien-Schwechat

Nach Flughafen-Angaben würde die dritte Piste „auch lärmtechnisch“ eine starke Entlastung des Burgenlands bringen. Viele Schleifen über dem Neusiedlersee würden der Vergangenheit angehören. Er sei „dankbar, dass der Kampf aufgenommen wird“, sagte Robert Hergovich, Klubobmann der SPÖ im burgenländischen Landtag, auch deshalb an Jäger gerichtet.

Grüne kritisieren Niessl

Kritik an den Aussagen Niessls kommt von den burgenländischen Grünen. „Offenbar hat sich das globale Problem Klimaerwärmung noch nicht wirklich bis zu unserem Landeshauptmann durchgesprochen. Es gibt kein größeres und dringlicheres Problem, als die Eindämmung der Klimaerwärmung“, sagt Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller. Die dritte Piste würde den österreichweiten CO2-Ausstoss um zwei Prozent pro Jahr erhöhen. „Das ist etwa der Wert den wir jährlich einsparen müssen“, so Spitzmüller.

ÖAAB und ÖVP für dritte Piste

ÖAAB und ÖVP Burgenland sprechen sich klar für den Bau der dritten Piste am Flughafen Wien aus. Der Wirtschaftsstandort brauche diese wichtige Investition, so ÖAAB-Landesobmann Bernhard Hirczy. Der ÖAAB Burgenland habe bereits im April einen Betriebsbesuch am Flughafen Wien abgehalten.

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