Surf Weltcup: Chaos in Neusiedl am See

In knapp drei Wochen beginnt am Neusiedler See der Surf Weltcup. Weil das Areal am neuen Standort Neusiedl am See um einiges kleiner ist, muss Platz gemacht werden. Bei Hobby-Surfern und Seglern gehen die Wogen hoch.

Fast zwei Jahrzehnte war der Surf Weltcup in Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See) zu Gast, für die diesjährige Auflage der Veranstaltung ist man nach Neusiedl gewechselt. Nicht jeder ist darüber erfreut - einige Wassersportler sind verärgert.

Neusiedler See Chaos Surfopening

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Die Surfer sind über das Vorgehen der Freizeitbetriebe verärgert

Ein „relativ uncharmantes“ Schreiben

Grund ist die Information, wonach Mieter während des Weltcups ab 28. April keinen freien Zugang zu ihren Surfboxen haben. Die Surfer lagern in diesen Boxen ihr Equipment. Ein entsprechendes Schreiben haben die zuständigen Freizeitbetriebe Neusiedl am See Ende März den rund 100 betroffenen Mietern zugeschickt.

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Mieter Stefan Jellinek und seine Surfbox

„Ich hab es letzte Woche erfahren. Ich habe einen Brief bekommen, der war relativ uncharmant geschrieben. Dort ist drinnen gestanden, dass wir während des Events nicht rein dürfen“, so der Mieter einer Surfbox, Stefan Jellinek aus Wien. Als Entschädigung sei ihm eine gratis Tageskarte für die Veranstaltung angeboten worden.

Auch Segler davon betroffen

Auch einige Segler, konkret die Mieter von 25 Trockenstellplätzen, müssen für den Event Platz machen. Sie müssen ihre Segelboote für die Zeit des Surf Weltcups entfernen. „Das ist sehr ärgerlich, dass das so kurzfristig kommt. Abgesehen davon, dass eine fünfwöchige Unterbrechung zur besten Windzeit auch äußerst unangenehm ist“, erklärte Martin Riegler aus Wien. Angeblich sei als Ausgleich ein fünfprozentiger Nachlass auf die Jahresmiete gewährt. Riegler hat eine Befürchtung: Wenn er sein Boot nicht wegstellt, werde es von jemandem weggezerrt.

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Die Segler müssen ihre Boote für die Zeit des Surf Weltcups räumen

Mike Piechura, Veranstalter des Surfweltcups, verweist auf die Freizeitbetriebe. Es wurde vertraglich vereinbart, dass man das gesamte Gelände während des Events exklusiv zur Verfügung habe. „Wir haben die Zusage bekommen, dass wir das gesamte Gelände nutzen können. Wir haben bis zum Schluss eine Lösung gesucht, damit alle aufs Wasser gehen können“, so Piechura.

Freizeitbetriebe: Ausweichmöglichkeit nach Weiden

Den zuständigen Freizeitbetrieben Neusiedl am See ist die Angelegenheit unangenehm. Man spricht von Kommunikationsfehlern, man habe allerdings bereits eine Lösung sowohl für die Segler als auch für die Surfer gefunden: Während des Surf Weltcups können sie nach Weiden am See (Bezirk Neusiedl am See) ausweichen, ohne dass zusätzliche Kosten entstehen.

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Etwa 100.000 Besucher wurden im Vorjahr gezählt

Falls der Surf Weltcup im kommenden Jahr wieder in Neusiedl am See stattfinden werde, wird man laut Georg Glerton von den Freizeitbetrieben versuchen, die Kommunikationsprobleme im kommenden Jahr zu vermeiden. Der Gemeinderat Neusiedl am See habe ein Probejahr mit dem Surf Weltcup-Betreiber vereinbart. „Wenn das heuer vernünftig über die Bühne gehen sollte, dann werden für die nächsten Jahre wieder Gespräche aufgenommen“, so Glerton. Er gibt an, dass die Veranstalter laufend auch mit anderen Gemeinden Gespräche führe.