Schulungen für „Doppik“

Ab April drücken Gemeindebedienstete die Schulbank. Die neue Gemeindeverwaltung bringt auch den Umstieg auf ein neues Buchhaltungssystem mit sich. 2018 sollen die Gemeinden ihre Eröffnungsbilanz mit der Doppik, der doppelten Buchhaltung, erstellen.

Die alte Verwaltungsbuchhaltung - genannt Kameralistik - ist Geschichte. Das neue Buchhaltungssystem soll mehr Transparenz bringen. Mit diesem System werden die Gemeinden und auch das Land künftig ihre Rechnungsabschlüsse machen. Damit können Finanzskandale in Zukunft vermieden werden.

Es ist Gemeinden nun nämlich nicht mehr möglich, unentdeckt über ausgelagerte Gesellschaften Kredite aufzunehmen und große Investitionen zu tätigen. Diese seien in der bisherigen Buchhaltung nicht aufgeschienen, das ändere sich jetzt, sagte die zuständige Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ). „Auch die ausgegliederten Gesellschaften werden dargestellt werden“, so Eisenkopf.

Eröffnungsbilanz: Sommer 2018

Für die meisten Beamten ist die nun eingeführte doppelte Buchhaltung kein Fremdwort. Viele haben schon in ihrer Schulausbildung damit zu tun gehabt. Dennoch sind Schulungen im Vorfeld notwendig. Im Sommer 2018 soll die Eröffnungsbilanz stehen. Bis dahin müssen die Gemeinden eine Vermögensbewertung durchführen. Die Gemeindeabteilung hat diesbezüglich in Zusammenarbeit mit dem Fachverband der Amtmänner einen Leitfaden herausgebracht.

Genau hier setzen die Kurse an, die an der Akademie Burgenland in Eisenstadt und Pinkafeld durchgeführt werden, erklärte Eisenkopf. „Wir haben einen eigenen Zeitplan, wo wir genau festgelegt haben, bis wann welcher Schritt stehen muss. In der Abstimmung ist es dann, dass die Schulungen zeitgleich angeboten werden. Viele tun sich mit der Doppik leichter als es mit der Kameralistik war. Es ist aber auch so, dass die Gemeinden die EDV-Systeme umstellen und diese sind dann auch schon auf die neue Doppik ausgelegt“, so Eisenkopf.

Eisenkopf, Frank

Bgld. Landesmedienservice

Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) präsentierte mit Akademie Burgenland-Geschäftsführerin Bettina Frank das neue Serviceangebot

Erste Kurse ab Ende März

Auch Schulungen für Bürgermeister sind im Plan - so die Geschäftsführerin der Akademie Burgenland, Bettina Frank - vor allem für die neuen, aber auch für schon länger dienende Ortschefs, die ihr Wissen auffrischen möchten. „Die Schulungen gibt es in den Bereichen Gemeinderecht, Vergaberecht, Baurecht, Sicherheit von Veranstaltungen, Zivilstrafrecht, Flächenwidmung, aber auch Finanz- und Haushaltsrecht“, sagte Frank.

Die ersten Kurse an der Akademie Burgenland starten Ende März. Bisher sind aus fast allen Gemeinden Beamte und Bürgermeister dafür angemeldet.