Wenig Frauen in der Spitzenpolitik

Frauen sind in der Spitzenpolitik eine Seltenheit. Mit Stichtag 8. März liegt der Frauenanteil in den burgenländischen politischen Gremien bei einem Viertel.

Die Entwicklung beim Anteil an Frauen bei politischen Entscheidungsträgern geht ins Positive. Als Beleg: Waren 1997 nur elf Prozent der Gemeinderäte weiblich, waren es bei der Gemeinderatswahl 2012 schon 22 Prozent - Tendenz steigend. Aktuell sind zwölf der 171 Bürgermeister im Land Bürgermeisterinnen. Zehn für die SPÖ, zwei für die ÖVP.

Doch warum bleibt der Frauenanteil trotz Steigerung gering? „Frauen haben ihre Arbeit, Arbeitsplatz, Haus, Kinder und auch oft ältere Menschen zu betreuen. Die eine oder andere Frau zögert dann eben. Ich habe hunderte Gespräche geführt und die Frauen sagen dann oft, dass sie nicht sicher sind, dass sie das alles schaffen“, so SPÖ-Frauenvorsitzende Verena Dunst.

Mehr Frauen durch Quote

Die ÖVP will durch eine Quote künftig mehr Frauen in die Politik bringen, sagte die Landesleiterin der ÖVP-Frauen Andrea Fraunschiel. „Jetzt gibt es den Reißverschluss - das heißt - immer abwechselnd Mann-Frau oder Frau-Mann. Auf der anderen Seite ist es das Ziel das 40 Prozent aller Mandate von Frauen eingenommen werden“, so Fraunschiel.

Auch die Grünen, haben sich eine Quote verordnet und die zeigt erste Auswirkungen, sagte Landessprecherin Regina Petrik. „Im Moment sind etwas mehr als die Hälfte unserer Gemeinderäte Frauen, also Gemeinderätinnen. Im Landtag sind wir 50/50. Bei uns wird auf diese Quote geschaut. Im Moment sind auch viele Frauen da, die sich engagieren wollen. ich glaube, dass ist auch ein Grund warum bei uns mehr Frauen dazukommen, weil sie mehr Frauen erleben“, so Petrik.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die FPÖ hat aktuell zirka zehn Prozent Gemeinderätinnen, auch das soll sich ändern, sagte Stefanie Karlovits, Obfrau der „Initiative Freiheitliche Frauen“. „Als Frau muss man sich oft rechtfertigen, warum man in der Politik ist. Das ist ein Punkt nach dem Männer nie gefragt werden - wie schaut es aus mit der Familie, wer schaut auf die Kinder. Das ist ein Punkt an dem noch gearbeitet werden muss, damit das Bild der Frau anders gesehen wird“, kritisierte Karlovits die Haltung zu Frauen in der Politik.

Siebenter Jugendlandtag

ORF

Im Landtag sind nur acht der 36 Abgeordneten weiblich

Landtag: 22 Prozent weiblich

Bei der Liste Burgenland ist Obmann Manfred Kölly zuständig für Frauenangelegenheiten. „Ich denke, dass die Frauen sehr wohl viel leisten in der Familie, der Wirtschaft und allgemein. Daher denke ich auch, dass sich in der Politik mehr Frauen engagieren sollten. Wir unterstützen das selbstverständlich, aber wir brauchen keine Quotenregelung“, so Kölly.

Im Landtag sind nur acht der 36 Abgeordneten - oder 22 Prozent - weiblich. Auf der Regierungsbank nehmen mit Astrid Eisenkopf und Verena Dunst zwei Landesrätinnen für die SPÖ Platz.