Immer mehr Frauen in der Selbstständigkeit

Im Burgenland wagen immer mehr Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit. Laut Wirtschaftskammer wird bereits jedes zweite Unternehmen von einer Frau geführt. Gewerbeberufe wie Pflegerin oder Friseurin sind meist in Frauenhand.

Knapp 51 Prozent aller Firmen werden von einer Frau geführt - Tendenz steigend. Noch viel höher ist der Frauenanteil bei Firmengründungen. 71,9 Prozent der burgenländischen Unternehmen wurden im Vorjahr von Frauen gegründet.

Als Beweggründe nennen die meisten Frauen laut Wirtschaftskammer zum Einen die Freude an der Arbeit, zum Anderen den Wunsch nach Unabhängigkeit. Außerdem sei vielen wichtig, das Verhältnis von Arbeit und Freizeit selbst bestimmen zu können.

Regionale Unterschiede

Übrigens gibt es im Burgenland auch regionale Unterschiede: den höchsten Frauenanteil verzeichnen die Bezirke Güssing, Jennersdorf und Neusiedl am See. Ein wesentlicher Teil ist der Bereich der Pflege - würde man diesen Teil herausrechnen, läge der Frauenanteil nur noch bei knapp über 40 Prozent. Aber dennoch sei der Frauenanteil in den letzten 10-15 Jahren stark gestiegen, so Franziska Huber von der Interessensvertretung „Frau in der Wirtschaft“.

Andere Bereiche, in denen sich Frauen häufig selbstständig machen, sind neben der Pflege hauptsächlich Gewerbeberufe wie zum Beispiel Friseurin oder Kosmetikerin. In Frauenhand sind auch Apotheken - hier liegt der Frauenanteil im Burgenland bei knapp 75 Prozent.

Frauenanteil im Management gering

Während im Burgenland also schon mehr Frauen als Männer Unternehmen führen und gründen, ist der Frauenanteil im Managementbereich noch sehr gering: nur jede siebente Geschäftsführer im Burgenland ist weiblich, Auch bei den Aufsichtsräten sitzen hauptsächlich Männer, nur 14,4 Prozent sind Frauen.

Anlässlich des internationalen Frauentages fordern, die burgenländischen ÖGB-Frauen die Anhebung des Mindestlohnes auf 1.700 Euro brutto. Profitieren würden von einer Anhebung nicht nur Vollzeitbeschäftigte, sondern auch Teilzeitbeschäftigte, denn steigende Monatslöhne würden auch steigende Stundenlöhne bedeuten, erklärte ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Hannelore Binder.