Masterplan: Sprachkurse für Integration

In Eisenstadt wurde am Mittwoch ein Masterplan für die Integration von Asylwerbern präsentiert. Konkret geht es dabei um Intensivsprachkurse in allen Bezirken des Landes. Begonnen haben diese Kurse bereits Anfang Februar.

Präsentiert wurde der Masterplan von Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) gemeinsam mit Vertretern des BFI, des WIFI und der Burgenländischen Volkshochschulen. Das Land Burgenland bekenne sich dazu, verfolgten Menschen zu helfen und sie bestmöglich in die Gesellschaft zu integrieren, sagt Darabos. „Aus meiner Sicht sind Integrationsmaßnahmen auch die Basis dafür, dass Menschen in Österreich für sich und ihre Familie sorgen können“, so der Soziallandesrat.

Pressekonferenz zum Masterplan für Integration

ORF

Der Masterplan wurde am Mittwoch in Eisenstadt präsentiert

Bisher 1.350 Absolventen

Die wichtigste Integrationsmaßnahme sei das Erlernen der deutschen Sprache. So haben im Vorjahr im Burgenland 1.350 Asylwerber kostenlose Deutschkurse absolviert - mehr dazu in Debatte um Deutschkurse für Flüchtlinge und in Gibt es genügend Deutschkurse?.

Anders als im Vorjahr sei das Angebot für die heurigen Kurse gemeinsam von WIFI, BFI und Burgenländischen Volkshochschulen erarbeit worden, sagt Christine Teuschler von den Volkshochschulen Burgenland. „Insoferne muss ich das noch einmal erwähnen, dass das eigentlich ein Pilotprojekt für ganz Österreich ist. Das gibt es so nicht, dass sich wirklich Bildungsinstitutionen zusammengesetzt haben und dieses Konzept gemeinsam erarbeitet haben und sich dann auch noch die Durchführungsmaßnahmen aufgeteilt haben“, so Teuschler.

Von der Sprache bis zur Demokratiebildung

Begonnen haben die Intensiv-Deutschkurse für insgesamt 308 Asylwerber ab dem 15. Lebensjahr bereits mit 1. Februar, sagt Darabos. „Die Kursinhalte sind ‚Deutsch als Fremdsprache‘ inklusive - und das ist aus meiner Sicht wichtig, wenn die Integration ernst genommen wird - Orientierungswissen für das Zusammenleben in Österreich oder Demokratiebildung.“

Frage nach Zertifikaten

Die Kurse dauern bis Ende April und werden mindestens drei Mal pro Woche angeboten. Das Land stellt dafür mehr als 200.000 Euro zur Verfügung. Mehr als die Hälfte aller Teilnehmer komme aus Afghanistan, sagt Rene Höfer vom BFI. „Wie gut die Kurse wirklich funktionieren, sieht man daran, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch in der Pause versuchen, Deutsch miteinander zu sprechen. Und das hilft ihnen natürlich unheimlich beim Erlernen der Sprache“, so Höfer.

„Vermehrt taucht jetzt auch auf, dass die Teilnehmer intensiv nach Prüfungen fragen. Sie sind hochinteressiert, Abschlusszertifikate zu erwerben“, sagt Manfred Schweiger vom WIFI. Am Ende der Kurse ist eine Sprachstandsfeststellung vorgesehen.

Zahlen sind rückläufig

Die Asylwerberzahlen seien österreichweit generell rückläufig, sagt Landesrat Darabos. Derzeit seien im Burgenland 2.400 Personen in der Grundversorgung, das Land habe zudem 319 freie Plätze zur Verfügung.

ÖVP reagiert

Deutsch- und Wertekurse, Vollverschleierungsverbot und ein verpflichtendes Integrationsjahr - diese Maßnahmen seien für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen notwendig. Rot-Blau habe bei diesem Thema viel zu lange weggeschaut, so ÖVP-Klubobmann Christian Sagartz.