Debatte um Deutschkurse für Flüchtlinge

Einem Bericht der Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch zufolge zähle das Burgenland in Sachen Deutschkurse für Flüchtlinge im Bundesländervergleich zu den Schlusslichtern. Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) wies diese Kritik zurück.

In den Bundesländern gibt es gravierende Unterschiede was das Angebot von Deutschkursen für Flüchtlinge betrifft. Das ist das Ergebnis zu dem eine österreichweite Untersuchung der Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch kommt. Erhoben wurde dabei, ob es im jeweiligen Bundesland einen Masterplan für flächendeckende Deutschkurse gibt, wie viele Asylsuchende tatsächlich einen Kurs besuchen können, wie intensiv die Kurse sind, welche Kursniveaus angeboten werden und wie lange die Wartezeiten für die Kursteilnahme sind.

Während Tirol, Wien und Salzburg vergleichsweise gute Kursangebote bereitstellen würden, würden Vorarlberg, Kärnten und auch das Burgenland die Schlusslichter im Bundesländervergleich darstellen, so die Recherche von SOS Mitmensch.

Margarethe Höttinger, Deutschunterricht

ORF

Deutschkurse werden unter anderem an den Burgenländischen Volkshochschulen angeboten

Darabos: „Mit falschen Zahlen hantiert“

Der zuständige Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) teilte am Freitag in einer Aussendung mit, dass grundsätzlich nichts gegen einen Bundesländervergleich einzuwenden sei, wenn man die bundesländerspezifischen Details berücksichtigen und genaue Recherche betreiben würde. Mit falschen Zahlen zu hantieren und diese dann auch noch zu verbreiten habe er einer Organisation wie SOS Mitmensch nicht zugetraut, so Darabos.

Im Burgenland haben laut Darabos mehr als 900 Asylwerber Sprachkurse besucht, die vom Land finanziert werden. Im Bereich der Werte- und Orientierungskurse sei das Burgenland sogar das erste Bundesland gewesen, das solche Kurse eingeführt hat. Mehr als 500 Asylwerber hätten diese Kurse besucht. Dem Burgenland vorzuwerfen nicht für die Integration zu tun, könne man nicht nachvollziehen, sagte Darabos.

Masterplan erarbeitet

Nächste Woche sollen im Burgenland Informationsveranstaltungen für neue Deutschkurse stattfinden. Man habe mit allen verantworltichen Partnern einen Masterplan in gemeinsamer Abstimmung erarbeitet, hieß es in der Aussendung. Insgesamt werden flächendeckend 20 Kurse mit je 120 Unterrichtseinheiten angeboten. Das Land Burgenland stellt dafür 200.000 Euro zur Verfügung. Man wisse, dass Integration nur über die Sprache funktioniert und deshalb sei man auch bemüht Wege zu schaffen, um den Zugang zu Sprachkursen zu ermöglichen, so Darabos.

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