Wohnbauförderung als Wirtschaftsmotor
Ein weiterer Trend bei der Wohnbauförderung: Wohnbaugenossenschaften nutzen verstärkt alte Bausubstanz in den Ortskernen. Ein Privatunternehmer und die Oberwarter Siedlugsgenossenschaft OSG bauen beispielsweise auf dem Areal der stillgelegten Kaserne in Pinkafeld (Bezirk Oberwart) Wohnungen und Reihenhäuser.
Mehr als hundert Wohneinheiten entstehen hier, darunter Wohnungen für junge Familien, aber auch solche für Senioren. Aus Sicht der Stadtgemeinde wird das Areal optimal genutzt. Aus Sicht der OSG ist Pinkafeld ein Beispiel für einen Trend, der noch vor einigen Jahren undenkbar war.
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„Trend, der vor Jahren noch undenkbar war“
So sei es eben noch vor zehn Jahren undenkbar gewesen, „dass die OSG den Burgenlandhof in Jennersdorf kauft, dass sie in Neustift bei Güssing aus einer Volksschule zehn Wohnungen macht, dass sie in Markt Allhau ein Gasthaus kauft und dort einen Supermarkt baut und das Ganze mit Start- und betreuten Wohnungen kombiniert, dass sie in Oberwart für die Stadt Oberwart das Internat bauen wird“, sagt OSG-Obmann Alfred Kollar.
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900 Wohnungen, 300 Einfamilienhäuser
Das Geld aus der Wohnbauförderung fließt heuer in rund 900 Wohnungen und Reihenhäuser, während nur rund 300 Einfamilienhäuser gefördert werden. In anderen Bundesländern werde die Wohnbauförderung gekürzt, im Burgenland bleibe sie auf hohem Niveau. Davon profitiere nicht nur die Bauwirtschaft, sagt Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).
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„Soziale Frage steht im Mittelpunkt“
„Der soziale Schwerpunkt und die soziale Frage stehen bei der Wohnbauförderung im Vordergrund. Menschen, die wenig Einkommen haben, können Eigenmittelersatzdarlehen beantragen. Das heißt, sie haben keine Eigenmittel und kriegen dafür auch ein Darlehen. Letztes Jahr haben wir dafür 0,8 Millionen Euro ausgegeben. Und es gibt für sozial Schwache eine Wohnbeihilfe“, so Niessl. An rund 3.800 Haushalte wurde im Vorjahr eine Wohnbauförderung vergeben.
Von der ÖVP hieß es dazu, dass die Volkspartei seit langem gezielte Förderungen verlange, um den ländlichen Raum und die Ortskerne neu zu beleben. Rot-Blau scheine diesem Gedanken nun gefolgt zu sein, sagte ÖVP-Wohnbausprecher Markus Ulram, der unter anderem auch die ÖVP-Forderung nach einer Zweckbindung der Wohnbauförderung bekräftigte.