Kukmirn in finanziellen Nöten

Die finanzielle Lage der Gemeinde Kukmirn (Bezirk Güssing) ist angespannt. Eine Bürgerliste spricht von enormen Kostenüberschreitungen bei Bauvorhaben und offenen Rechnungen in der Höhe von 250.000 Euro.

Im Oktober überzog die Gemeinde Kukmirn ein Girokonto stark - konkret um 186.000 Euro. Keine Kleinigkeit, urteilt die Gemeindeaufsicht des Landes und spricht von einer grob gesetzeswidrigen Vorgangsweise durch den Bürgermeister. Die Überziehung sei nur vorübergehend erfolgt, das Konto sei längst wieder im normalen Rahmen, rechtfertigt sich Bürgermeister Franz Hoanzl (ÖVP). Es habe eine lediglich „kurzfristige Überschreitung“ gegeben.

Vorwurf: Bauaufträge „locker“ vergeben

Laut dem Sprecher der Bürgerliste Kukmirn Rainer Freißmuth vergab die ÖVP/SPÖ-Mehrheit im Gemeinderat jahrelang locker und ohne Kostenkontrolle Bauaufträge. Ein Beispiel: die Neugestaltung des Dorfplatzes habe statt den geplanten 180.000 Euro am Ende rund 300.000 Euro gekostet. Der Gemeinderat habe das immer im Nachhinein abgesegnet. „Aus meiner Sicht hätte der Bürgermeister schon bei allen diesen Projekten, wenn Überziehungen vermutet worden sind, den Gemeinderat sofort informieren müssen“, so Freißmuth.

Kukmirn mit dem Rücken zur Wand?

Aus Sicht der Bürgerliste steht Kukmirn finanziell mit dem Rücken zur Wand. Die Begleichung von offenen Rechnungen über rund 250.000 Euro müsse ins nächste Jahr verschoben werden, sagt Freißmuth. Bürgermeister Hoanzl betont, in den vergangenen zwei Jahren sei kein Bauvorhaben teurer als geplant gewesen.

„Es gibt natürlich offene Rechnungen, gerade die im November und Dezember hereingekommen sind. Wir werden das in den Anfangsmonaten des Jahres 2017 begleichen“, so Hoanzl über die offenen Rechnungen. 2017 werde man in Kukmirn jedenfalls gut haushalten müssen, so der Bürgermeister.

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