Getrübte Feierlaune bei Weintaufe

Im Haydnsaal im Schloss Esterhazy sind Donnerstagabend die Österreichische Weintaufe und die Verleihung der diesjährigen Bacchus-Preise über die Bühne gegangen. Die Feierlaune war nicht ganz ungetrübt, denn für die heimischen Winzer war es eines der schwierigsten Jahre.

Der Österreichische Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager bezeichnete das Jahr 2016 als das schwierigste überhaupt. Es gab Ernteausfälle von bis zu 100 Prozent, nicht nur im Burgenland. Auch für Winzer in der Steiermark und Niederösterreich war es aufgrund der Frost- und Hagelschäden nicht einfach.

100 Mio. Euro aus Katastrophenfonds

Mit derartigen Ausfällen müsse man in Zunkunft umgehen lernen, sagte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) am Rande der Weintaufe im Schloss Esterhazy. „Das ist auch Teil des Klimawandels, das braucht man nicht leugnen. Wir müssen den Klimawandel bekämpfen, aber wir müssen uns auch anpassen. Das machen wir beispielsweise mit einer Ernteversicherung. Wir haben in diesem Jahr in dieser schwierigen Ausnahmesituation geholfen. Aus dem Katastrophenfonds wurden 100 Millionen Euro bereitgestellt, ein Großteil davon wird auch ausgenutzt werden, auch im Burgenland“, so Rupprechter.

Weintaufe

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Es wurde nicht nur über das schwierige Weinjahr diskutiert, sondern auch gefeiert

Spitzenwein aus dem Burgenland

Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) hob die, trotz schwierigster Voraussetzungen, besonderen Leistungen der burgenländischen Winzer hervor. „Es war schwierig. Aber der Wein, den wir haben, ist gut. Den anderen Menschen, die nicht so viel produzieren konnten, helfen wir - der Bund und die Länder gemeinsam“, so Dunst.

Burgenländischer Wein, insbesondere der Rotwein, aber auch die Prädikatsweine, seien „best of Austria“, es sei ein wichtiges Standbein für die Wirtschaft im Burgenland, sagte Rupprechter.

Bachhus-Preis

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Bacchus-Preise für Hensel und Sherriff

National ging Österreichs wichtigster Weinpreis, der Bacchus-Preis an REWE-Chef Frank Hensel. Der Lebensmittelkonzern verkaufte im Vorjahr österreichweit fast 12 Millionen Liter Qualitäts-Wein. „Ich glaube, mein Verdienst ist ein kleiner. Der liegt darin, dass wir die Partnerschaft zu den österreichischen Winzern gesucht und wieder gefunden haben“, so Hensel.

International ging der Preis an die gebürtige Südafrikanerin Lynn Sherriff. Die Vorsitzende des Institutes „Master of Wine“ macht sich international seit vielen Jahren für den Österreichischen Wein stark. „Es ist für mich eine Ehre diese Verbindung zu Österreich zu haben. Ich mache es nicht, weil ich es muss, sondern ich mache es aus Leidenschaft. Ich bin geehrt, diesen Preis zu bekommen“, so Sherriff.

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