Burgenland plant Tierhaltegesetz

Tierschutz-Landesrätin Verena Dunst (SPÖ) plant für heuer eine Expertenrunde einzurichten, die ein eigenes Tierhaltergesetz im Land erarbeiten soll. Außerdem soll auch eine Art Führschein für Halter gefährlicher Tiere eingeführt werden.

Tierschutz ist zwar Landessache, im Burgenland gibt es aber kein eigenes Tierhaltergesetz. Die Rechte von Tieren bzw. die Pflichten der Tierhalter sind derzeit im Landespolizeistrafgesetz verankert.

Dunst und Robert Fink

Burgenländischer Landespressedienst

Landes-Veterinärdirektor Find und Landesrätin Dunst

Tierschutz-Landesrätin Dunst tritt nun für strengere Richtlinien ein. Mit den Verhandlungen über den Entwurf eines neuen Tierhaltegesetzes soll noch heuer begonnen werden. Das Ziel sei vor allem, die Tiere vor den Menschen zu schützen. „Der Stellenwert für Tierschutz ist dann gegeben, wenn man sich offiziell in einem Gesetz dazu bekennt“, so Dunst.

Tierhalter weichen ins Burgenland aus

Einige Tierhalter in Wien oder Niederösterreich, wo strengere Gesetze gelten und etwa keine Echsen, Spinnen, Schlangen oder andere gefährliche Tiere erlaubt sind - würden ins Burgenland ausweichen, erklärte Landes-Veterinärdirektor Robert Fink.

Auch er sieht Handlungsbedarf: „Hier soll es bestimmte Regelungen geben, damit die Tiere, der Tierhalter, aber auch die Umgebung geschützt sind“, so Fink. „Gefährliche Tiere müssen nicht nur Schlangen oder Spinnen sein. Es ist aber auch möglich, dass einzelne Hunde gefährlich sind - auch dafür sollte es Haltebestimmungen geben.“

Tierschutzpreis heuer erstmals ausgeschrieben

Das Gesetz sieht vor, dass Erst-Hundehalter einen eigenen Sachkunde-Kurs besuchen müssen. Am 4. Oktober wird zudem der Welttierschutztag begangen. Landesrätin Dunst hat heuer erstmals einen Tierschutzpreis für landwirtschaftliche Nutztiere ausgeschrieben, der kurz vor Weihnachten an Landwirte oder Vereine vergeben wird, die den Tierschutz in ihrem Betrieb besonders hoch halten.

Spitzmüller und Dunst

Die Grünen

Grünen-Abgeordneter Spitzmüller im Gespräch mit Dunst

Grüne: Tierschutz soll auch ins Landesjagdgesetz

In Begutachtung ist derzeit ein neues Landesjagdgesetz, das von Vertretern der Land- und Forstwirtschaft sowie von Jägern und Juristen ausgearbeitet wurde. Die Grünen, die nach der Pressekonferenz mit Landesrätin Dunst diskutiert und auf ihre Anliegen aufmerksam gemacht haben, kritisieren, dass sie in Verhandlungen zum neuen Jagdgesetz nicht miteingebunden worden seien. Grünen-Abgeordneter Wolfgang Spitzmüller will jedenfalls, dass im neuen Jagdgesetz auch der Tierschutz verankert wird. Er nennt beispielsweise ein Verbot von Haustierabschüssen, sowie ein Verbot der Gatterjagd.