Windenergie für das Südburgenland

Windenergie wird im Nord- und Mittelburgenland erzeugt, aber bisher nicht im Landessüden. Diese energiepolitische Strategie wird nun offenbar geändert. Mehrere Energieunternehmen planen einen Windpark in Rechnitz.

Die energiepolitische Strategie des Landes wird nun offenbar geändert. Gleich mehrere Energieunternehmen, darunter die Energie Burgenland, planen einen Windpark in Rechnitz. Die Region am Fuße des Geschriebensteins will eigentlich mit sanftem Tourismus punkten. Konflikte scheinen vorprogrammiert.

Zwiespalt um den Geschriebenstein

Energieunternehmen sichern sich derzeit Grundstücke am Fuße des Rechnitzer Weingebirges. In einer Schneise vom Geschriebenstein entlang der Grenze zu Ungarn Richtung Schachendorf weht ausreichend Wind. Alles weitere, etwa die Anzahl und die Höhe der Windräder, ist noch ungewiss.

Windenergie

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Der Gemeinderat ist mehrheitlich für das Projekt, doch auch die Raumplanung des Landes muss grünes Licht geben. Das Verfahren dauert mindestens noch ein Jahr. Bürgermeister Engelbert Kenyeri (SPÖ) sieht keine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes: "Man kann bei Alternativenergie nicht sagen, wir wollen sie, aber nicht bei uns. Sondern man muss grundsätzlich dafür sein und dann muss man auch damit leben, dass sie „bei uns" steht.“

Entschädigen für Eigentümer und Gemeinde

Die Grundstückseigentümer und die Gemeinde würden Entschädigungszahlungen bekommen. Der Bürgermeister rechnet grob mit 200.000 Euro im Jahr. Das sei sehr viel Geld für seine Gemeinde.

Windpark und sanfter Tourismus

Auch der für Tourismus zuständige Landesrat Alexander Petschnig (FPÖ) sieht keinen Widerspruch zwischen Windpark und sanftem Tourismus.

Rechnitz als Ausnahme

Rechnitz sei eine Ausnahme. In anderen Regionen des Südburgenlandes seien aus heutiger Sicht keine Windkraftanlagen geplant, sagt Klaus Maras von der Energie Burgenland. Es gebe zu wenig Wind und die Fördertöpfe für Windenergie seien leer geräumt. Ob und in welchem Ausmaß sie wieder gefüllt werden, entscheidet die Politik.

Komitee von Prominenten gegen Windpark

Die Kritiker des Windesparks in Rechnitz bringen sich dennoch in Stellung. Sie wollen die Landschaft unverbaut erhalten und gründen derzeit die Initiative „Kulturlandschaft Südburgenland“. Ein Komitee von Prominenten will demnächst an die Öffentlichkeit gehen.

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