Eisenstadt: Flüchtling als Apotheker
Wissam Allami ist seit einigen Wochen Volontär in der Salvator Apotheke in Eisenstadt. Der 35-Jährige besaß in der irakischen Hauptstadt eine Apotheke. Dort herrscht Krieg, weshalb Allami nach Österreich flüchtete. Jetzt wartet der Apotheker auf sein Asylverfahren. Wissam ist in Schattendorf (Bezirk Mattersburg) untergebracht und absolvierte bereits auch schon einen Deutschkurs. „Eine Prüfung habe ich bereits gemacht, dabei habe ich alle Punkte erreicht“, freute sich der 35-Jährige.
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Hilfe zur Integration
Apothekerin Sabine Müntz wollte einen Beitrag leisten - und zwar mit praktischer Hilfe zur Integration. „Wir wollten ihm einfach die Möglichkeit geben zu schauen, wie das österreichische Apothekerwesen funktioniert. Er hat jetzt auch Kontakt mit uns und kann so seine Deutschkenntnisse verbessern“, erklärte Müntz.
Apothekerin Christina Gradwohl hat Wissam unter ihre Fittiche genommen und zeigt ihm, was zu den Aufgaben einer Apotheke in Österreich gehört. „Angefangen haben wir vorne an der Tara. Dort habe ich ihm erklärt, wie unser System am Computer funktioniert. Anschießend habe ich erklärt, wie das mit den Rezepten funktioniert“, so Gradwohl. Auch das Labor habe sie Allami bereits gezeigt. Dort wurde ihm die Herstellung von Salben, Zäpfchen und Kapseln beigebracht.
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Respektvoller Umgang
Wissam hat seine Frau und zwei Kinder in Bagdad zurückgelassen und hofft auf einen positiven Asylbescheid. Apothekerin Sabine Müntz bezeichnet das Volontariat als positive Erfahrung - auch für die Mitarbeiter der Apotheke: „Man hört ja viel davon, dass die muslimischen Asylwerber mit Frauen wenig respektvoll umgehen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Er ist sehr respektvoll und versteht sich mit allen sehr gut“, so Müntz.