Faymann-Nachfolge: Keine Festlegung von Niessl

Der Rücktritt Werner Faymanns als Kanzler und SPÖ-Chef kam für Landeshauptmann Hans Niessl überraschend. Er glaube, dass „verschiedene Aktionen“ dazu geführt hätten. Über Faymanns Nachfolge hielt sich Niessl am Montag bedeckt.

Niessl meinte im Gespräch mit ORF-Burgenland-Reporter Hannes Auer, es gebe eine Grenze in der Politik und eine gewisse Form des Umganges, der nicht unterschritten werden sollte, und er glaube, dass diese Aktionen in den vergangenen Wochen zum Rücktritt Faymanns beigetragen hätten.

Man müsse nun die Gräben zuschütten und in der SPÖ Positionen und Inhalte erarbeiten. Wer Faymann nachfolgen sollte, wollte Niessl nicht sagen. Er werde es „mit Sicherheit nicht“, so der Landeshauptmann.

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Landeshauptmann Hans Niessl im Interview

Wer Faymanns Nachfolger werden soll, wollte Niessl nicht sagen.

Neuer Parteichef in einer Woche

Montagnachmittag regelte der SPÖ-Vorstand den Zeitplan für die Nachfolge Faymanns. Demnach soll bis nach Pfingsten feststehen, wer die SPÖ künftig leiten soll. Die offizielle Wahl des Parteichefs ist für einen Parteitag am 25. Juni in Wien geplant. Eine inhaltliche Neuausrichtung soll dann bei einem weiteren Parteitag im Herbst abgeschlossen werden.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl wurde einstimmig gebeten, geschäftsführend den Vorsitz zu übernehmen. Er könne das reinen Herzens annehmen, da er nicht vorhabe in die Bundespolitik zu wechseln, sagte Häupl. Er werde also weder Parteichef noch Bundeskanzler.

Kanzler und SPÖ-Chef Faymann legte am Montag all seine Funktionen zurück. Es fehle der Rückhalt, sagte er. Der Rücktritt kam überraschend, nur wenige waren zuvor von diesem Schritt informiert - mehr dazu in news.ORF.at. Der bisherige Vizekanzler, ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner übernahm vorerst die Agenden des Kanzler - mehr dazu in Mitterlehner nun interimistisch Kanzler.

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Reaktionen aus der Bevölkerung

ORF-Burgenland-Reporter Kurt Krenn hörte sich zum Rücktritt Faymanns in Oberwart um.

Der Rücktritt Faymanns kam nicht nur für viele in der SPÖ-Parteispitze überraschend, sondern auch für die Österreicherinnen und Österreicher.