Körmend: Verunsicherung an der Grenze

Ein Flüchtlingslager im ungarischen Körmend, nicht weit von der österreichischen Grenze entfernt, sorgt seit wenigen Tagen in der Region für Diskussionen. Derzeit ist die Situation sowohl auf österreichischer, aber auch auf ungarischer Seite weitgehend ruhig.

Die 12.000 Einwohner-Stadt Körmend liegt rund zehn Kilometer von Moschendorf (Bezirk Güssing) entfernt. Am Stadtrand steht eine Polizeischule, deren Innenhof ist seit Anfang dieser Woche ein Flüchtlingslager. In der Stadt und in der Umgebung ist auffällig viel Polizei präsent. Zusätzlich seien noch 40 Soldaten nach Körmernd entsandt worden, sagte Béla Szekely, der Direktor des Flüchtlings-Aufnahmezentrums in Körmend.

Lokalaugenschein Flüchtlingslager Koermend, Grenze, Bundesheer, Militär

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Der Innenhof dieser Polizeischule in Körmend wurde zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert

Aufnahmestopp bei 300 Menschen

Das Lager würde 300 Personen fassen. Zur Zeit seien 81 Personen untergebracht. Sie würden aus anderen, überfüllten ungarischen Lagern, ursprünglich aber von der serbisch-ungarischen Grenze kommen. Sie seien aus Syrien, Afghanistan oder Pakistan geflüchtet. Es würden in der Polizeischule nur Flüchtlinge untergebracht, die um Asyl angesucht hätten und deren Asylantrag in Arbeit sei. Den Flüchtlingen sei es erlaubt, sich in der Umgebung frei zu bewegen, so Szekely. In nächster Zeit würden täglich 30 bis 40 neue Flüchtlinge ankommen. Bei 300 sei Aufnahmestopp.

Lokalaugenschein Flüchtlingslager Koermend, Grenze, Bundesheer, Militär

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Vor vielen ungarischen Schulen patrouillieren mittlerweile Polizei und Militär

Bundesheer auch im Landessüden im Grenzeinsatz

Schauplatzwechsel: Am Grenzübergang Moschendorf-Pinkamindszent und am benachbarten Grenzübergang Heiligenbrunn (Bezirk Güssing), führt die Polizei seit Montag wieder Personenkontrollen durch. Nach Angaben der Polizei wurde bisher keine auffällige Zunahme von illegalen Grenzübertritten registriert. Auch das Bundesheer ist seit wenigen im Südburgenland im Assistenzeinsatz.

Grenzzaun

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Ob und wann der angekündigte Grenzzaun kommt, steht noch nicht fest

Man unterstützte die Polizei und bestreife die grüne Grenze, sagte Oberstleutnant Andreas Jordanich vom Militärkommando Burgenland. Derzeit seien 35 Kadersoldaten und 30 Soldaten der Militärpolizei im Einsatz. Diese würden nun laufend verstärkt. Bis zum Ende der Woche soll die Truppe auf rund 120 Mann wachsen, so Jordanich. Ob der angekündigte, zehn Kilometer lange Grenzzaun im Raum Moschendorf-Heiligenbrunn tatsächlich errichtet wird, steht noch offen - mehr dazu in Vorbereitungen für Grenzzäune laufen. Das hängt nämlich davon ab, wie sich die Lage in nächster Zeit entwickelt, heißt es vom Innenministerium.

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