Spannendes Kochduell

Der Bocuse d’or ist quasi die Weltmeisterschaft der Köche. Am Montag ist es in der Hertha Firnberg Schule in Wien um den Österreich-Sieg gegangen. Am Start ein junger Burgenländer, Stefan Csar, der im Südburgenland kocht.

Dabei war auch der Vorarlberger Kevin Micheli. Die Jury bei diesem Bewerb war ganz hochkarätig besetzt. Am Ende musste sich Stefan Csar seinem Vorarlberger Kollegen geschlagen geben. Schon in der Früh ging es los - fünf Stunden hatten die jungen Köche Zeit, um je einen Fisch- und einen Fleischgang zu kochen. Und das unter Zeitdruck und den wissenden Augen der Jury. Österreichische Top-Haubenköche schauen, bewerten, kosten und entscheiden beim Bocuse d’Or.

„Beide sind hochprofessionell, man sieht dass sie den Beruf schon einige Jahre ausüben, sind beide fokussiert - jetzt gilt es auch unter diesen Bedingungen den Geschmack auf den Teller zu bringen“, so Heinz Reitbauer vom Steirereck in Wien. „Das sie kochen können haben sie schon bei anderen Bewerben gezeigt, das wird heute eine spannende Sache“, sagte Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher.

Bocuse d'or

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Stefan Csar in der Küche

Kocht in Wachter-Wieslers Ratschen

Stefan Csar ist Küchenchef in Wachter-Wieslers Ratschen am Eisenberg - und als Koch schon mehrfach ausgezeichnet, ebenso wie Kevin Micheli, der derzeit als Chef-Patissier in der Schweiz tätig ist. Kein Wunder also, dass die beiden Jungköche und ihre Helfer mit großer Kochkunst und echter Millimeterarbeit aufwarten.

„Die Timings sind nicht trainiert gut. Bissl wenig Vorbereitungszeit habe ich gehabt, aber ich mach das Beste daraus“, so Csar. „Wir sind so in der Zeit, dass die Nervosität runtergeht. Aber jetzt muss volle Konzentration für die Anrichtephase da sein“, sagte Micheli.

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Die Köche überzeugten mit hohem Niveau

Kevin Micheli gewinnt

Nach dem Kochen kommt das konzentrierte Kosten. Schließlich geht es nicht nur ums Gewinnen, es geht auch ums Renomme. Und die Jury lässt sich eben vom Vorarlberger Kevin Micheli überzeugen. Sein Fleischgericht gewinnt - wenn auch nur knapp. „Heuer haben wir wirklich zwei ganz starke Kandidaten gehabt. Der Sieger war am heutigen Tag schon sehr trainiert und weiter. Ich glaube, wir hatten noch nie so ein hohes Niveau und so gute Kandidaten“, sagte der Präsident des "Bocuse d’Or Rudolf Obauer.

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Der 1. Platz ging an Kevin Micheli (links) und der 2. Platz ging an Stefan Csar (rechts)

Hohes Niveau

Mit solchen Komplimenten endet ein harter Küchenkampf versöhnlich. „Wie ich gesehen habe, was er rausschickt und ich, dachte ich schon es ist sehr hohes Niveau und natürlich freue ich mich“, so Micheli. „Ich bin zufrieden, wie enttäuscht. Es ist sicher 90 Prozent Zufriedenheit und zehn Prozent Enttäuschung“, sagte Csar. Ein Zweiter, ein Sieger - als junge, engagierte Köche werden beide ihren kulinarischen Weg gehen. Das Europa-Finale, bei dem eben Kevin Micheli kocht, findet im Mai in Budapest statt, das Weltfinale 2017 in Frankreich.