Mit Spermienüberproduktion Geld erschwindelt

Einen kuriosen Fall des „Neffentricks“ meldet die Polizei im Burgenland: Männer riefen ältere Frauen an, gaben sich als deren Neffen aus und verlangten Geld für eine ärztliche Behandlung wegen einer „Überproduktion von Spermien“. Zwei Frauen fielen auf die Betrüger herein und zahlten.

Zwei Männer und eine Frau machten mit der natürlich frei erfundenen Spermien-Geschichte insgesamt 15.000 Euro Beute. Ein Opfer ist eine 71-jährige Frau aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, das zweite Opfer ist 84 Jahre alt und lebt im Bezirk Oberpullendorf. Zwei der Verdächtigen - die 36-jährige Frau und ein 30-jähriger Mann - wurden angezeigt, ein 31-Jähriger wurde festgenommen.

120 Frauen angerufen

Der Mann aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld rief insgesamt 120 Frauen an und versuchte, an ihr Geld zu kommen. Er erzählte, dass er an einer Überproduktion von Spermien leide und sich deshalb dringend einer Operation unterziehen müsse, die ihm viel Geld koste. Die Namen hatte er aus dem Telefonbuch - bevorzugte Opfer waren Frauen, die Anna oder Maria heißen. Dahinter hatte er ältere Damen vermutet. Bei sieben Frauen gelang es dem Mann tatsächlich, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Die zwei Opfer bezahlten auch tatsächlich.

Geld im Keller und im Briefkasten deponiert

Die 71-jährige Steirerin deponierte das Geld auf einem Fahrrad im Keller ihres Hauses, die 84-jährige Burgenländerin steckte das Geld in den Briefkasten ihres Hauses. Als sie erneut kontaktiert wurde, verständigte sie die Polizei und deponierte erneut Geld im Briefkasten. Beim Abholen nahmen die Beamten die 36-jährige Komplizin vorläufig fest. Die Polizei nimmt an, dass es noch weitere Opfer gibt. Betroffene können sich bei jeder Polizeiinspektion melden.