Rätsel um Containerdorf in Eisenstadt

Das ÖVP-geführte Eisenstadt plane ein Containerdorf für bis zu 500 Flüchtlinge, sagte Vizebürgermeister und Landtagsabgeordneter Günter Kovacs (SPÖ). Doch außer ihm weiß offenbar kein angeblich Beteiligter etwas davon.

Kovacs sagte am Mittwoch, er wisse vom Containerdorf aus sicherer Quelle. Um das Zeltlager im Hinterhof der Landespolizeidirektion wegzubringen, plane Eisenstadts Bürgermeister und ÖVP-Landesparteichef Thomas Steiner ein Containerdorf. „Es soll beim ASFINAG-Gelände in Eisenstadt ein Containerdorf entstehen in der Kapazität von 300 bis 500 Personen. Und eine Einrichtung soll in den nächsten Wochen dort hinkommen“, so Kovacs. Dabei sei doch eigentlich vereinbart, die Flüchtlinge in kleinen Einheiten unterzubringen, sagte Kovacs.

Steiner zeigt sich verwundert

Auf Nachfrage des ORF Burgenland zeigte sich Steiner verwundert. Er wisse überhaupt nichts von einem Containerdorf - im Gegenteil: Er sei darum bemüht, Privatquartiere für die Asylwerber zu finden, so Steiner.

Auch ASFINAG und Darabos haben „nichts gehört“

Und auch die ASFINAG teilte mit, nichts von einem angeblichen Container-Lager zu wissen. Das von Kovacs angesprochene Grundstück sei zwar schon lange zu verkaufen, doch Verkaufsgespräche habe es nie gegeben. Das Büro des für Asylfragen zuständigen Landesrates Norbert Darabos (SPÖ) reagierte ähnlich: Man habe noch nie von dieser Sache gehört.

Dementi vom Innenministerium

Auch das Innenministerium hat Mittwochnachmittag klar gestellt, dass man an kein Containerdorf beim ASFINAG-Gelände in Eisenstadt denke. Es gebe keinerlei Planungen dieser Art.

Forderung nach mehr Polizei

Davon abgesehen wiederholte SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich seine Forderungen nach mehr Polizei und mehr Grenzkontrollen im Burgenland. Das geplante Durchgriffsrecht, um mehr Flüchtlinge in den Ländern unterzubringen, lehnte er in Österreich weiter ab. Auf EU-Ebene sei es aber sinnvoll.

Die Arbeit von Polizei, Rettung, Bundesheer und freiwilligen Helfern im Burgenland sei hervorragend, so Hergovich. Doch brauchen sie mehr Unterstützung von außen, um nicht weiterhin über ihre Grenzen gehen zu müssen.

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